Ärzteschaft

Gehälter der Ärzte an Unikliniken steigen um fünf Prozent

  • Donnerstag, 13. April 2017
/Zerbor, stock.adobe.com
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Berlin – Der Marburger Bund (MB) hat sich mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) auf einen neuen Tarifabschluss für die mehr als 20.000 Ärzte in den 20 Universi­täts­kliniken des TdL-Tarifbereichs geeinigt. Danach steigen die Gehälter der Ärzte in drei Schritten um fünf Prozent: Rückwirkend zum 1. April 2017 um 2,0 Prozent, nach zehn Monaten zum 1. Februar 2018 um weitere 2,0 Prozent und zum 1. Dezember 2018 um zusätzlich 1,0 Prozent. Die Einsatzzuschläge für Rettungsdienste steigen pro­zen­tual im Gleichklang mit den Gehältern. Der neue Tarifabschluss hat eine Gesamt­lauf­zeit bis 30. September 2019.

„Wir haben in einer reinen Gehaltsrunde am Ende einen akzeptablen Kompromiss er­reicht“, bewertete der Verhandlungsführer des MB, Christian Twardy, den Abschluss. Die Ärztegewerkschaft hatte zu Beginn der Verhandlungen eine lineare Steigerung der Ge­häl­ter um 5,9 Prozent gefordert.

Zufrieden ist der MB auch mit neuen Regelungen zur Vergütung von Überstunden: Bis­lang wurde für die Bezahlung der einzelnen Überstunde das individuelle Stundenentgelt berücksichtigt – jedoch nur bis zur Grenze der Stufe zwei der jeweiligen Entgeltgruppe. Künftig wird die Überstunde bis zur Stufe vier der jeweiligen Entgeltgruppe vergütet, so dass ab 1. Februar 2018 die Berufserfahrung auch bei den Überstunden stärker berück­sichtigt wird.

Der MB diskutiert im Augenblick nach eigenen Angaben intern intensiv über die zukünfti­ge Gestaltung der Arbeit im Krankenhaus. „Wir sind überzeugt, dass ein zukunftsfähiger Umgang mit der ärztlichen Arbeitszeit eine objektive und manipulationsfreie Arbeitszeiter­fassung voraussetzt. Hier gibt es an den Unikliniken noch sehr großen Nachholbedarf“, be­tonte Twardy.

Die Mitgliederbefragung MB-Monitor 2015 hatte ergeben, dass es nur in einem Drittel der Unikliniken eine elektronische Arbeitszeiterfassung gibt (34 Prozent), ein Drittel (33 Prozent) erfasst die Arbeitszeit handschriftlich und in einem weiteren Drittel der Häuser wird die Arbeitszeit überhaupt nicht systematisch erfasst (33 Prozent).

„Die Tarifrunde im Jahr 2019 wird uns wieder mehr Optionen bieten, die wir dann auch zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen nutzen können“, versprach Twardy nach der Einigung.

hil

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