Gematik entwickelt Spielregeln für Messengerdienst im Gesundheitssystem

Berlin – Im Oktober diesen Jahres sollen die Festlegungen für Standards für einen Telematikinfrastruktur-Messenger veröffentlicht werden, dies gab die gematik heute bekannt. Die einheitlichen Standards sollen gemeinsam mit zukünftigen Nutzern und Partnern aus dem Gesundheitswesen entwickelt werden und hin zu einem „sicheren, leistungsfähigen und vielseitig einsetzbaren, dabei sektorenübergreifenden Messengerdienst“ führen.
„Wir konzipieren den TI-Messenger in der ersten Ausbaustufe für Beschäftigte im Gesundheitswesen, die unkompliziert mit Kolleginnen und Kollegen zu medizinisch relevanten Themen kommunizieren möchten. Der Bedarf nach einer schnellen und sicheren Kommunikation ist groß“, erklärte Eric Grey, Produktmanager für den TI-Messenger bei der gematik.
Mit dem TI-Messenger soll ein sicheres Übermittlungsverfahren geschaffen werden, mit dem Kurznachrichten über Apps ortsunabhängig auf dem Smartphone und Tablet oder stationär auf dem PC in Echtzeit ausgetauscht werden können. Insofern soll der Messenger den TI-Fachdienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) ergänzen.
KIM bietet bereits jetzt einen sicheren E-Mail-Austausch sensibler Informationen – wie Befunde, Bescheide, Abrechnungen und Röntgenbilder über die TI – und ersetzt damit unter anderem den ausgedruckten Arztbrief. Der TI-Messenger ist dagegen auf die schnelle und asynchrone Ad-hoc-Kommunikation mit Kurznachrichten ausgelegt.
Bei den TI-Messenger-Standards soll die Verwendung eines bestehenden Open-Source-Protokolls helfen, den Ansprüchen an Interoperabilität, Integrierbarkeit und Innovationsoffenheit gerecht zu werden.
Industriepartner und Dritte könnten dann, so die gematik, auf Basis der Festlegungen eigene Messengerlösungen nutzerzentriert entwickeln und ihren Kunden diese nach Zulassung durch die gematik anbieten. Die Nutzer können entscheiden, über welchen TI-Messenger sie kommunizieren möchten. Bereits im Frühjahr 2022 könne laut gematik mit ersten Lösungen am Markt gerechnet werden.
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