Gemeinsamer Kinderpass für zahn- und kinderärztliche Vorsorge in NRW

Düsseldorf – Die Prävention bei Kindern fördern wollen Pädiater und Kinderärzte in Nordrhein-Westfalen (NRW). Zusammen mit den beiden Ärztekammern, den Kassenärztlichen Vereinigungen des Bundeslandes und dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf einigten sie sich darauf, die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen künftig mit in den gelben Kinder-Gesundheitspass aufzunehmen.
„Früherkennung ist ein wesentlicher Baustein zur gesunden kindlichen Entwicklung. Damit Eltern mit ihren Kindern vorhandene Angebote auch wahrnehmen, müssen sie manchmal darauf hingewiesen werden. Hierbei arbeiten Zahn- und Kinderärzteschaft in Nordrhein-Westfalen ab sofort zusammen“, erklärte Ministerin Barbara Steffens (Bündnis90/Die Grünen) in Düsseldorf.
Der neue Pass ist viersprachig – deutsch, englisch, türkisch und russisch – um auch verstärkt Migranten zu erreichen. „Durch das Vorsorge-Meldesystem in NRW sehen wir inzwischen fast alle Kinder zu den Früherkennungsuntersuchungen. Nun können wir die Eltern, die ihre Kinder nicht von sich aus beim Zahnarzt vorstellen, ab dem ersten Geburtstag gezielt motivieren, sie auf Frühzeichen von Karies untersuchen zu lassen, die wir in unseren Praxen noch nicht erkennen können“, sagte Burkhard Lawrenz, Landesverbandsvorsitzender im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.
Die Teilnahmequote bei den neun Früherkennungsuntersuchungen bei Kinderärzten liegt bei durchschnittlich rund 95 Prozent. Bei der zahnärztlichen Vorsorge für Ein- bis Fünfjährige liegt die Quote bisher nach Erhebungen bei durchschnittlich rund 52 Prozent. „Bislang haben wir gerade Risikogruppen nicht in ausreichendem Maße erreichen können. Ich bin fest davon überzeugt, dass uns dies jetzt besser gelingen wird, weil das gelbe Kinder-Untersuchungsheft in allen Bevölkerungsschichten sehr gut etabliert ist“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein, Ralf Wagner.
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