Genanalyse hilft bei der Aufdeckung von Cannabis-Handelsrouten

Münster – Ein molekulargenetisches Untersuchungsverfahren für Cannabis-Pflanzen haben Forscher der Universität Münster unter der Leitung von Stephan Köhnemann vom Institut für Rechtsmedizin entwickelt. Es hilft den Ermittlungsbehörden Cannabis-Handelsrouten aufzudecken und Marihuana-Funde der jeweiligen Anbauplantage zuzuordnen.
„Die Cannabis-Pflanze wird durch Samen oder Stecklinge gezüchtet – dabei sind alle Pflanzen, die von einer Mutterpflanze durch Stecklingsvermehrung herangezogen werden, genetisch identisch“, erläutert Köhnemann. Mit der neuen Analysemethode sei es zum Beispiel möglich, die Wurzelreste einer Plantage, die auch von legalen Kulturpflanzen stammen könnten, einem Marihuanafund zuzuordnen, berichtet er.
Die molekulargenetischen Befunde von Pflanzenteilen geben der Polizei einen wichtigen Herkunftshinweis, zum Beispiel, ob Drogenmaterial von einer bestimmten Cannabisplantage stammen kann oder nicht. „Außerdem könnte durch den Nachweis von Klonen an mehreren Tatorten in Deutschland auch auf Verbindungen zwischen Plantagen und etwaige Verkaufswege geschlossen werden“, schildert Köhnemann.
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