Ärzteschaft

Geriater warnen vor Pneumonie bei älteren Menschen

  • Dienstag, 13. November 2018
Pneumonie, junge Ärztin untersucht die Lunge einer älteren Frau /Ocskay Mark, stock.adobe.com
/Ocskay Mark, stock.adobe.com

Berlin – In Deutschland erkranken jedes Jahr mehr als 650.000 Menschen an einer Lungenentzündung. Spezialisten der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) sehen sowohl die Patienten als auch Hausärzte in der Pflicht, für Schutz zu sorgen.

„Noch immer unterschätzen Betroffene die Folgen“, warnt die Direktorin der Klinik für Geriatrie am Uniklinikum Jena, Anja Kwetkat, in Bezug auf ältere Menschen. Pneumokokken seien die häufigsten Erreger der Erkrankung. „Dabei kann eine rechtzeitige Impfung Leben retten – in jedem Alter“, so die Leiterin der Arbeitsgruppe Impfen der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG).

„Influenza-und Pneumokokkenimpfung sind ein starkes Team gegen Pneumonien“, betont Kwetkat. Gerade jetzt zum Start der Grippesaison sollten Ärzte den Impfstatus von Patienten grundsätzlich prüfen. „Es ist die passende Gelegenheit, bestehende Impflücken zu schließen. Hier sind sowohl Hausärzte als auch Patienten in der Pflicht“, so die Geriaterin.

Die Arbeitsgruppe Impfen der DGG hat die Empfehlungen der Ständigen Impf­kommission (STIKO) um spezifische Empfehlungen speziell für ältere Menschen ergänzt. „Es wurde lange Zeit nur ungenügend darauf eingegangen, dass das Immunsystem alter Patienten anders auf Impfungen reagiert, als bei jüngeren Patienten“, so Kwetkat. Die Kenntnisse zu Immunveränderungen bei Hochaltrigen und Senioren mit Multimorbidität sollten immer in den Impfempfehlungen berücksichtigt werden.

In den von der DGG ergänzten Empfehlungen heißt es zum Beispiel: „Grundsätzlich sollte bei der Influenzaimpfung von Älteren und chronisch Kranken berücksichtigt werden, dass durch die Immunseneszenz trotz eines initial adäquaten Anstiegs der Antikörpertiter diese oft schneller abfallen als bei Jüngeren. Dies kann eine unzureichende Wirksamkeit begünstigen, da epidemiologische Erfassungen der letzten Jahre den Gipfel der Grippeaktivität in Deutschland erst im Februar oder März zeigten.“

Ärzte sollten der Impfzeitpunkt daher nicht zu früh wählen. „Die Durchführung der Influenza-Impfung erst im November oder auch noch Dezember ist durchaus sinnvoll“, so die DGG-Empfehlung.

hil

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