Gericht in Kenia ordnet Freilassung von Ärztestreikanführern an
Nairobi – Ein Gericht in Kenia hat die Freilassung der Anführer eines seit Wochen andauernden Ärztestreiks angeordnet. Wie die kenianische Tageszeitung The Standard berichtete, wurden die sieben Mediziner heute auf Bewährung entlassen.
Die Vertreter der Kenianischen Ärzte-, Apotheker- und Zahnärztegewerkschaft (KMPDU) waren am Montag zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden, weil sie es nicht geschafft hatten, den Streik wieder zu beenden. Das endgültige Strafmaß soll den Angaben zufolge kommende Woche verkündet werden.
Seit zwei Monaten streiken Ärzte und Pfleger in dem ostafrikanischen Land für höhere Löhne. 2013 war ein Tarifvertrag unterzeichnet worden, der eine Gehaltserhöhung von 300 Prozent vorsieht. Gewerkschaften fordern die sofortige Umsetzung der Vereinbarung, die nach Auffassung der Regierung jedoch ungültig ist.
Mit der neuen Gerichtsanordnung steigt nun die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Ausstands. Die streikenden Ärzte hatten die Freilassung ihrer Kollegen als Bedingung für weitere Verhandlungen gefordert.
Für die rund 46 Millionen Kenianer verschlechtert sich die Gesundheitsversorgung derweil zusehends. Menschenrechtler und die katholische Bischofskonferenz Kenias verurteilten die Zustände im Land. Mehrere Frauen mussten Berichten zufolge auf offener Straße gebären, OP-Patienten warten vergeblich auf eine Wundversorgung.
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