Anführer des Ärztestreiks in Kenia zu Gefängnisstrafe verurteilt
Nairobi – Wegen eines seit zehn Wochen andauernden Streiks von Ärzten in Kenia sind sieben Gewerkschaftsvertreter in Beugehaft genommen worden. Die Richterin Hellen Wasilwa ordnete heute in Nairobi wegen Missachtung des Gerichts Haftstrafen von einem Monat an, nachdem ein Ultimatum zur Beendigung des Ausstands abgelaufen war.
Den führenden Vertretern der Kenianischen Ärzte-, Apotheker- und Zahnärztegewerkschaft (KMPDU) war es laut einem Bericht der Tageszeitung Daily Nation nicht gelungen, die streikenden Mediziner an ihre Arbeitsplätze zurückzubringen.
Seit mehr als zwei Monaten streiken Ärzte und Pfleger in dem ostafrikanischen Land für höhere Löhne. 2013 war ein Tarifvertrag unterzeichnet worden, der Ärzten und Pflegern eine Gehaltserhöhung von 300 Prozent zugesteht. Gewerkschaften fordern die sofortige Umsetzung der Vereinbarung, die nach Auffassung der Regierung jedoch ungültig ist. Das Angebot der Regierung, die Gehälter von Gesundheitsarbeitern um 40 Prozent zu erhöhen, lehnten die Ärzte ab.
Menschenrechtler und die katholische Bischofskonferenz Kenias verurteilten die Zustände im Land. Mehrere Frauen mussten Berichten zufolge auf offener Straße gebären, OP-Patienten warten vergeblich auf eine Wundversorgung. Zu Beginn des Streiks im Dezember waren in Nairobi zudem mindestens 70 Patienten aus einer Psychiatrie ausgebrochen.
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