Gesundheit und erfülltes Berufsleben entscheidend für Lebenszufriedenheit
Paris/Berlin – Gesundheit und ein erfülltes berufliches Leben sind zwei der wichtigsten Kriterien, damit das eigene Leben als erfüllend wahrgenommen wird. Das geht aus den neuesten Daten des sogenannten OECD Better Life Index (BLI) hervor. Die OECD erhebt diesen Index in 38 Ländern und misst damit das Lebensgefühl in elf Dimensionen: Wohnverhältnisse, Beschäftigung, Bildung, Zivilengagement, Lebenszufriedenheit, Work-Life-Balance, Einkommen, Gemeinsinn, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. Es zeigt sich unter anderem, dass eine starke Wirtschaft nicht zwangsläufig mit hoher Lebenszufriedenheit korreliert.
Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander
Deutschland schneidet beim BLI im Vergleich zu anderen Ländern gut ab. Die Lebenszufriedenheit hält sich auf einem konstant hohen Niveau, die Beschäftigungslage ist sehr gut, und auch in den Bereichen Gesundheit und Bildung schneidet Deutschland überdurchschnittlich ab. Auffällig ist aber, dass die Schere zwischen Arm und Reich weit auseinandergeht.
Am höchsten ist die Lebenszufriedenheit in den skandinavischen Ländern, gefolgt von der Schweiz, Neuseeland, Kanada und Australien. Diese Länder haben gemeinsam, dass sie in den Bereichen Beschäftigung, Qualität der Beschäftigung und Gesundheit die besten Ergebnisse erzielen.
Zwischen den Geschlechtern ist der Unterschied in puncto Lebenszufriedenheit gering. Anders beim Ausbildungsniveau: Menschen mit einem Universitätsabschluss sind laut BLI eher mit ihrem Leben zufrieden als Menschen mit ausschließlich primärer Ausbildung.
Europäer legen den meisten Wert auf die Gesundheit
Weltweit haben die Teilnehmer Lebenszufriedenheit, Gesundheit und Bildung als wichtigste Faktoren genannt. Trotzdem gibt es regionale Unterschiede. In Lateinamerika ist Bildung die wichtigste Dimension, während in Nordamerika Lebenszufriedenheit und eine gute Work-Life-Balance zählen. In Europa wird am meisten Wert auf Gesundheit, Gemeinsinn und die Umwelt gelegt.
Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa ist den Deutschen eine sichere und gute Gesundheitsversorgung weitaus wichtiger als die Kosten des Gesundheitssystems.
Mehr als die Hälfte (60 Prozent) der Befragten findet einen gleichen Zugang zu Gesundheitsleistungen für alle Patienten am wichtigsten. Jeder Zweite (50 Prozent) verbindet mit einem guten Gesundheitssystem vor allem schnelle Arzttermine. 46 Prozent sehen die sichere Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten als besonders bedeutsam an. Günstige Beiträge zur Krankenversicherung (27 Prozent) und günstige Medikamente (16 Prozent) landen dagegen auf den hinteren Plätzen. Die Umfrage hatte der Industrieverband Pro Generika in Auftrag gegeben.
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