Gesundheitsämter wollen klares Krisenmanagement

Berlin – Die Gesundheitsämter in Deutschland sollten in Krisen und Katastrophen schlagkräftiger agieren können. Das fordert der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD).
„Dafür benötigen die Gesundheitsämter dringend Personal, das im Krisenmanagement geschult ist und Freiraum hat, den Krisen- und Katastrophenfall zusammen mit Institutionen wie der Feuerwehr, dem Rettungsdienst, dem Technischen Hilfswerk und anderen zu üben“, fordert die Verbandsvorsitzende Ute Teichert. Sie wies auf Empfehlungen hin, die der Beirat für den sogenannten ÖGD-Pakt formuliert hat.
Wichtig ist demnach, auf allen Ebenen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) Krisenstabsstrukturen aufzubauen und den ÖGD bei gesundheitlichen Notlagen in bestehende Stabsstrukturen des Katastrophenschutzes in verantwortlicher Funktion einzubinden.
„Bei der Schaffung der Stellen ist zu berücksichtigen, dass ausreichend Stellenanteile für notwendige bereichsübergreifende Übungen einzuplanen sind“, empfiehlt der Beirat Pakt ÖGD in einem ersten Gutachten.
Wichtig sind laut dem Verband zudem gesetzlichen Grundlagen für einen ÖGD, der im Krisenfall effektiv handeln kann. „Wir brauchen einheitliche gesetzlichen Grundlagen dafür, in den Ämtern vernetzt und integriert arbeiten zu können – mit anderen Institutionen wie der Feuerwehr und überregional, auch über Ländergrenzen hinweg“, erläutert Sabine Becker, Sprecherin des Fachausschusses Krisenmanagement des BVÖGD.
„Klare Rahmenbedingungen und deutlich mehr Fachpersonal – dann kann der ÖGD seine vielfältigen wichtigen Aufgaben bei der gesundheitlichen Daseinsfürsorge für die Bevölkerung ausfüllen“, betonte Teichert.
Im Rahmen des ÖGD-Paktes hat die Bundesregierung rund vier Milliarden Euro für Personalaufbau und die technische Ausstattung im ÖGD bis 2026 zur Verfügung gestellt. Der „Beirat zur Beratung zukunftsfähiger Strukturen im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Umsetzung des Paktes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ (Beirat Pakt ÖGD) berät die Politik bei der Umsetzung.
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