Coronameldungen: Gesundheitsämter kommen nicht hinterher, Untererfassung die Folge

Berlin – Viele Gesundheitsämter kommen derzeit beim Bearbeiten von positiven Coronanachweisen laut der Verbandschefin der Amtsärzte nicht mehr hinterher.
„Ich gehe davon aus, dass die gemeldeten Zahlen nur ein Teil der positiven Nachweise sind“, sagte die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert.
Die Gesundheitsämter können demnach – mit regionalen Unterschieden – eingehende Meldungen von Coronafällen nicht mehr zeitnah an das zuständige Robert-Koch-Institut (RKI) weitergeben, eine Untererfassung sei die Folge.
Das stellt die Aussagekraft der aktuellen 7-Tages-Inzidenzen infrage, die eine Entspannung der Coronalage suggerieren. So gab das RKI den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute Morgen mit 442,9 an. Das ist etwas niedriger als an den beiden Tagen zuvor.
Die Gesundheitsämter bräuchten mehr Personal angesichts der hohen Infektionszahlen. „Da muss jetzt etwas passieren. Ich sage das ja schon lange, aber jetzt ist es an der Zeit, dass noch mal deutlich zu wiederholen.“ Auch die Kontaktnachverfolgung und das Anordnen von Quarantäne seien derzeit stark eingeschränkt, sagte Teichert.
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