Gesundheitsinformationen im Internet häufig schwer verständlich

Heilbronn – Die online verfügbaren Informationen zu Krankheiten, Symptomen und zu Gesundheitsthemen allgemein sind häufig nur schwer verständlich. Das berichtet eine Arbeitsgruppe um den Medizininformatiker Richard Zowalla von der Hochschule Heilbronn in Plos One (2023, DOI: 10.1371/journal.pone.0281582).
Im Rahmen seiner Dissertation erfasste Zowalla über den Zeitraum eines Jahres – von Mai 2019 bis Mai 2020 – die Inhalte von 14,2 Millionen gesundheitsrelevanten deutschsprachigen Webseiten. Er generierte daraus eine Liste der 3.000 meistgenutzten deutschsprachigen Seiten mit Gesundheitsinhalten.
Diese wertete er im Hinblick auf die Lesbarkeit und Verständlichkeit aus – unter anderem mit einem Score in Form von Schuljahren: Erhält ein Text zum Beispiel die Bewertung „11“ sollten Leser, die die 11. Klasse abgeschlossen haben, diese sprachlich klar erfassen können. Zudem untersuchte er das verwendete Vokabular mit Hilfe eines Künstliche-Intelligenz-Verfahrens auf dessen Laientauglichkeit.
Es zeigte sich, dass die Texte oft nur mit 13 bis 14 Jahren schulischer Bildun vollständig erfasst werden können – das Niveau entspricht also einem Hochschulstudium. „Bemerkenswert ist jedoch, dass das verwendete Vokabular größtenteils gut für ein Laienpublikum geeignet ist“, erläuterte Zowalla.
Schwer lesbare Texte zu gesundheits- oder krankheitsbezogenen Themen erzeugten somit eine Barriere im Umgang mit Informationen aus dem Internet, auch wenn das verwendete Vokabular aus medizinischer Sicht angemessen erscheine.
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