Politik

Gesundheitspersonal: Täglich bis zu 30 Neuinfektionen

  • Montag, 31. August 2020
/picture alliance, ANP, Remko de Waal
/picture alliance, ANP, Remko de Waal

Berlin – Mehr als 15.000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens in Deutschland sind bis­lang mit SARS-CoV-2 infiziert gewesen. Das hat das Robert Koch-Institut (RKI) am vergange­nen Wochenende in den täglichen Situationsberichten gemeldet. Die Mehrheit der Infi­zier­ten sei Schätzungen zufolge inzwischen wieder genesen.

Insgesamt steigt die Zahl von infizierten Gesundheitsmitarbeitern: In den vergangenen zwei Wochen infizierten sich im Schnitt täglich zwischen 20 und 30 von ihnen neu mit SARS-CoV-2. Mitte Juli waren es im Wochenschnitt noch zwischen 11 und 14 Neuinfek­tionen pro Tag.

Während auch in der Gesamtbevölkerung die Infektionszahlen wieder stärker ansteigen, stellte allein die Gruppe der Angestellten in Gesundheitseinrichtungen 6,2 Prozent aller Infektionen (Stand 31. August).

„Von den Fällen unter Personal in medizinischen Einrichtungen waren 73 Prozent weib­lich und 27 Prozent männlich. Der Altersmedian lag bei 41 Jahren“, erläutert das RKI im Situationsbericht vom 31. August.

„Für die übermittelten COVID-19-Fälle aus allen genannten Einrichtungen ist jedoch un­bekannt, wie hoch der Anteil derer ist, die sich auch in dieser Einrichtung angesteckt ha­ben“, erklärte das Institut.

Seit Beginn der Pandemie seien 675 der Infizierten dieser Gruppe stationär behandelt worden (rund 4,5 Prozent). Auch diese Zahl steigt weiterhin fast täglich. Dem RKI wurden seit Beginn der Pandemie 23 Mitarbeiter aus dem Gesundheitswesen in Deutschland gemeldet, die an oder mit SARS-CoV-2 verstorben sind. Im Verlauf des August gab es keine weiteren be­rich­­­teten Todesfälle aus dieser Berufsgruppe.

Nach Paragraf 23 des Infektionsschutzgesetzes zählen zu den Gesundheitseinrichtungen Kranken­häuser, Arztpraxen, Rettungsdienste und ähnliche patientennahe Bereiche. Eine genaue Differenzierung zwischen ärztlichen, pflegerischen oder Hilfstätigkeiten würden die Gesundheitsämter nicht übermitteln, hieß es aus dem RKI.

Zudem fehlen weiterhin bei einem Viertel der Infektionsmeldungen (etwa 60.000) die An­gaben zum Beruf der infizierten Personen. Daher seien alle Zahlen als Mindestwerte zu verstehen, schreibt das RKI.

jff

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