WHO weist auf sinkende Infektionszahlen beim Gesundheitspersonal hin

Genf – In vielen Ländern weltweit nehmen die Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 stetig zu, doch in einem Sektor sinken sie: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen die Infektionsraten beim Gesundheitspersonal seit einiger Zeit zurück.
Der Anteil des Gesundheitspersonals unter den Neuinfizierten „nimmt stetig ab“, sagte die WHO-Epidemiologin Anne Perrocheau gestern bei einer virtuellen Pressekonferenz in Genf. Vor allem zu Beginn der Pandemie hätten sich deutlich mehr Ärzte und Krankenpflegekräfte mit dem Coronavirus infiziert als normale Bürger.
Während sie in den meisten Ländern rund drei Prozent der Bevölkerung ausgemacht hätten, habe ihr Anteil bei den gemeldeten Infektionen laut WHO bei durchschnittlich 14 Prozent – in einigen Ländern sogar bei einem Drittel – gelegen.
Inzwischen entspreche der Anteil der Infektionen beim Gesundheitspersonal fast wieder dessen Anteil an der Gesamtbevölkerung, sagte Perrocheau nach einer Analyse der gemeldeten Infektionsdaten von 83 Ländern. Der Trend sei selbst in den Ländern offensichtlich, in denen die Infektionsfälle insgesamt wieder stiegen.
Als Grund dafür nannte die WHO eine Reihe von Faktoren: Dazu zählte vor allem, dass der gravierende Mangel an persönlicher Schutzausrüstung zu Beginn der Krise inzwischen behoben sei.
Zudem habe das Gesundheitspersonal inzwischen gelernt, wie es sich besser vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 schützen könne - dazu zählten das Tragen der für die Situation angemessenen Schutzmasken, häufiges Waschen und Desinfizieren der Hände sowie konsequentes Abstandhalten.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: