Politik

Gesundheits­verwaltung braucht mehr Expertise von außen

  • Mittwoch, 5. April 2023
Ulrike Gote (Bündnis 90/Die Grünen)/picture alliance, Fabian Sommer
Ulrike Gote (Bündnis 90/Die Grünen)/picture alliance, Fabian Sommer

Berlin – Berlins scheidende Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) empfiehlt der neuen Landesregierung, in der Gesundheitspolitik stärker auf Expertise von außen zu setzen.

Bei der Bewältigung der Coronapandemie sei zwar vieles gut gelaufen, sagte sie der Berliner Morgenpost. Eine Lehre sei aber, früher auf eine breite sozialwissenschaftliche Beratung zu setzen.

„Viele Probleme haben ja nicht nur eine epidemiologische oder virologische Dimension, sondern auch große soziale Folgen, von den Schulschließungen bis zur Sorge vor Impfungen“, so Gote.

„Wir haben im vergangenen Jahr einen sozial­wissenschaftlichen Beirat eingesetzt. Das hätte viel früher geschehen müssen“, sagte sie selbstkritisch.

„Es wäre sinnvoll, sich stärker Expertise aus dieser Richtung ins Haus zu holen. Das ist eine Empfehlung für die Nachfolge: Es stünde einer Gesundheitsverwaltung gut an, einen solchen Beirat permanent zu haben.“

Die Kommunikation der Amtsärzte und der Gesundheitsämter mit der Landesver­waltung funktioniere wieder richtig gut. „Sie sind es, die Gesundheitsleistungen in der Fläche tragen. Diese Bedeutung sollte sich verfes­ti­gen“, sagte Gote. Corona sei eine Chance für die Weiterentwicklung des öffentlichen Gesundheitsdienstes gewesen.

„Wenn wir auf die soziale Funktion im Kiez schauen, auf Gesundheitsuntersuchungen von Schulkindern oder auch die möglichen nächsten Pandemien, dann ist es gut, dass der Gesundheitsdienst breiter aufgestellt ist.“

Die Lage sei trotz des großen Fachkräftemangels besser als vor der Pandemie. Das größte Problem sei, Ärztinnen und Ärzte sowie anderes Personal oder auch Mitarbeiter für die Verwaltungen zu gewinnen. „Das wird die große Aufgabe sein.“

dpa

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