Vermischtes

Globale Krisen belasten junge Menschen stärker als Pandemie

  • Freitag, 5. Dezember 2025
/DimaBerlin, stock.adobe.com
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Hamburg – Um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen steht es offenbar immer noch schlechter als vor der Coronapandemie. Zwar machen sich die Mädchen und Jungen um die Folgen der Pandemie mittlerweile kaum noch Sorgen, wie das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gestern mitteilte.

Dafür spielten globale Themen und gesellschaftliche Diskurse eine größere Rolle, etwa Kriege und die Spaltung der Gesellschaft. In der Befragung berichteten 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen von einer geminderten Lebensqualität. Das waren etwa sieben Prozentpunkte mehr als vor Corona. 18 Prozent gaben an, sich einsam zu fühlen. Vor der Pandemie waren es nur 14 Prozent.

70 Prozent machten sich Sorgen wegen Kriegen, 62 Prozent wegen Terrorismus und 57 Prozent wegen wirtschaftlicher Krisen. 56 Prozent waren besorgt wegen der Spaltung der Gesellschaft, 51 Prozent wegen Zuwanderung und 49 Prozent wegen der Klimakrise. Nur acht Prozent zeigten sich wegen der Folgen der Coronapandemie besorgt.

Mädchen und Jungen mit krisenbezogenen Zukunftsängsten hätten ein höheres Risiko für psychische Auffälligkeiten, depressive Symptome und Einsamkeit, warnte Studienerstautorin Anne Kamm vom Uniklinikum. „Dazu trägt sicherlich auch bei, dass sie über soziale Medien häufig mit ungefilterten oder belastenden Inhalten konfrontiert werden, was diese Entwicklungen weiter verstärkt.“ Sie riet zu verbesserter Medienkompetenz.

Die Hamburger Forschenden befragten eigenen Angaben zufolge Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 23 Jahren aus 1.607 Familien. Die Elf- bis 23-Jährigen füllten ihre Onlinefragebögen selbst aus. Für die Sieben- bis Zehnjährigen antworteten die Eltern.

Es handelte sich um die achte Befragungswelle der „Copsy-Studie“, die sich mit den Auswirkungen der Coronapandemie und globaler Krisen auf die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland befasst.

kna

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