Griechische Ärzte von Sparmaßnahmen betroffen

Athen – Die schwere Finanzkrise und die damit verbundenen Sparmaßnahmen in Griechenland haben auch die dortigen Ärzte schwer getroffen. Im Großraum Athen seien 28 Prozent der Ärzte arbeitslos oder würden nur teils beschäftigt, teilte der Präsident des Ärzteverbandes der griechischen Hauptstadt, Giorgos Patoulis, heute mit. Die Arbeitslosigkeit in Griechenland beträgt 21,1 Prozent und ist damit die Höchste in der EU.
Aus diesem Grund hätten seit Jahresbeginn 281 Athener Ärzte ihre Papiere fertiggemacht, um auszuwandern, hieß es. Zielländer seien vor allem das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland, teilte der Präsident des Athener Ärzteverbandes weiter mit.
Im Durchschnitt wanderten in den vergangenen fünf Jahren 1.500 Ärzte allein aus dem Raum Athen aus, hieß es. Ärzteverbände schätzen, die Zahl der seit 2007 ausgewanderten griechischen Ärzte auf 12.000 bis 18.000. Eine Zahl aus offiziellen Quellen liegt jedoch nicht vor.
Wegen der schweren Finanzkrise wurden in den vergangenen sechs Jahren kaum neue Ärzte und Krankenhauspersonal in Griechenland eingestellt. Rund 6.000 Ärzte-Planstellen sind nach Angaben des gesamtgriechischen Ärzteverbandes zurzeit nicht besetzt.
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