Grippeschutz: Experten schlagen geänderte Impfempfehlungen vor
München – Angesichts der heftigen Grippewelle in Deutschland haben Ärzte sich für neue Impfempfehlungen ausgesprochen. In Zukunft solle das Hauptaugenmerk Kindern gelten und nicht, wie bisher, Kranken und Menschen ab 60 Jahren, erklärten Mediziner dem Focus.
„Kinder sind eben die stärksten Virenverteiler in der Bevölkerung“, führte Michael Kochen, Professor für Allgemeinmedizin, zur Begründung des Vorschlags aus. Kochen ist auch ordentliches Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). Der Freiburger Infektionsexperte Winfried Kern ergänzte, vor allem Kindergartenkinder und Schulanfänger wären durch Influenzaimpfungen zu „erfassen“.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin registrierte in der laufenden Saison bereits deutlich mehr als 40.000 Influenzafälle – wesentlich mehr als in den Vergleichszeiträumen der beiden Vorjahre.
Die Gesamtzahl der im Labor bestätigten Erkrankungsfälle ist dem RKI zufolge seit Oktober 2016 auf 43.288 gestiegen – es werden zwar längst nicht alle Erkrankten getestet, ein Nachweis von Influenza wird aber gemeldet. Bislang gehen 126 Todesfälle auf das Konto der Erkrankung.
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