Medizinische Hochschule Hannover behandelt mehr Grippepatienten
Hannover – Seit Jahresbeginn haben 38 Prozent mehr Patienten mit Grippesymptomen die zentrale Notaufnahme der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) aufgesucht als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Auch der Zustand von Patienten mit Asthma, COPD oder schweren Lungenentzündungen habe sich vielfach verschlechtert, teilte die MHH mit.
Infolge der Grippewelle und anderer Viruserkrankungen habe das medizinische Personal neben dem temporär gestiegenen Patientenaufkommen auch einen erhöhten Krankenstand in den eigenen Reihen zu bewältigen.
„Die jährlich wiederkehrenden Virusepidemien, Influenza oder auch andere Erreger führen zu einer Vervielfachung von Erkrankungen, die die Arztpraxen, aber auch die Krankenhäuser weit über das normale Maß hinaus belasten. Unserem Gesundheitssystem fehlen Strukturen, um auf die zeitlich begrenzte Erhöhung der Patientenzahlen reagieren zu können“, warnte Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie an der MHH.
Im Zuge der Grippewelle sei auch die Zahl der Patienten, die mit Herzinfarkt in die MHH kamen, von 56 im Mai und Juni 2016 auf 75 im Januar und Februar 2017 angestiegen. Die schweren Fälle von akuter Herzschwäche hätten sogar um 50 Prozent zugenommen.
Allerdings neigt sich die Grippewelle dem Ende zu, wie die Arbeitsgemeinschaft Influenza Ende März mitteilte. 109.866 Menschen seien seit dem vergangenen Herbst nachweislich an Grippe erkrankt.
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