Grippeschutz: Impfquoten unzureichend

Berlin/Köln – Das Robert Koch-Institut (RKI), das Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben darauf hingewiesen, die Risiken einer Influenza-Erkrankung ernst zu nehmen. Ältere, chronisch Kranke und Schwangere hätten ein höheres Risiko, dass eine Infektion mit Influenzaviren schwer verläuft und Komplikationen lebensbedrohlich werden.
Laut Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) gab es in der Influenza-Saison 2015/2016 geschätzte 4,1 Millionen grippebedingte Arztbesuche und rund 16.000 grippebedingte Krankenhauseinweisungen. Grund dafür seien auch die nach wie vor völlig unzureichenden Impfquoten. So lag die Impfquote bei Senioren einer im Epidemiologischen Bulletin Anfang 2016 veröffentlichten Auswertung zufolge im Winter 2014/2015 bei 36,7 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit der Saison 2008/2009.
Um diese Impflücken zu schließen, führen BZgA und RKI eine gemeinsame Kampagne durch. „Für die Impfaufklärung sind Ärzte und weiteres Fachpersonal die wichtigsten Ansprechpartner für ihre Patienten. Und selbstverständlich sollten sie mit gutem Beispiel vorangehen und sich selbst auch gegen Grippe impfen lassen“, betonte BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss. Im Rahmen der Kampagne werden jedes Jahr Medienpakete zur Grippeimpfung an die wichtigsten Multiplikatoren verschickt. Ein neues Angebot gibt Tipps zur Durchführung von „Impfaktionen gegen Influenza in Kranken- und Altenpflege“.
Dem PEI zufolge unterscheiden sich die Impfstoffe für die neue Saison 2016/2017 in zwei der drei Komponenten gegenüber denen der vorangegangenen Saison. Angepasst wurden entsprechend der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die A(H3N2)-Komponente und die B-Komponente in den klassischen Impfstoffen mit drei Komponenten (trivalent).
Darüber hinaus sind laut PEI auch zwei tetravalente Impfstoffe mit jeweils zwei B-Stämmen zugelassen. Bei ihnen wurde der A(H3N2)-Stamm ausgetauscht. Der bei den trivalenten Impfstoffen eingewechselte B-Stamm war bereits in der letzten Saison enthalten. Das Paul-Ehrlich-Institut hat bereits rund 14 Millionen Impfdosen freigegeben.
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