Vermischtes

Günstige Schichtplan­gestaltung verringert Belastungen

  • Donnerstag, 7. August 2014

Köln – Der TÜV Rheinland hat auf die Gefahren durch Schichtarbeit hingewiesen. Sie seien gerade auf längere Sicht eine große Belastung für die Gesundheit. Ursache ist dem TÜV zufolge, dass der Mensch tagaktiv ist und die meisten biologischen und psychischen Vorgänge im Körper nach einem natürlichen Rhythmus verlaufen. Dagegen müssten sich Nachtschichtarbeiter einem unnatürlichen Rhythmus anpassen.

„Häufig auftretende Beschwerden sind Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Magen­beschwerden, innere Unruhe, Nervosität und vorzeitige Ermüdbarkeit", erklärte Wiete Schramm, Gesundheitsexpertin beim TÜV Rheinland. Helfen könne, so Schramm, ein arbeitnehmerfreundlich gestaltetes Schichtsystem mit beispielsweise nicht mehr als drei aufeinanderfolgenden Nachtschichten, zwei freien Tagen nach einer Nachtarbeitsphase, Freizeitblöcken am Wochenende und guter Planbarkeit.

Auch ein regelmäßiger Gesundheits-Check beim Betriebsarzt sei sinnvoll. Schramm: „Das Arbeitszeitgesetz berechtigt Nachtarbeiter, sich vor Beginn der Beschäftigung und danach in regelmäßigen Zeitabständen alle drei Jahre arbeitsmedizinisch untersuchen zu lassen.“

Für erholsamen Schlaf am Tag empfiehlt die Expertin zudem ein ruhiges, abgedunkeltes und gut gelüftetes Schlafzimmer. Außerdem rät sie, Ohrstöpsel zu nutzen sowie durch Klingel oder Telefon verursachte Nebengeräusche möglichst abzustellen.

Fällt das Einschlafen schwer, helfen Entspannungsübungen wie autogenes Training. Auch auf gesunde Ernährung sollten Schichtarbeiter besonders achten: In der Nacht kann der Magen fettiges Essen schwer verdauen. Besser eignen sich Joghurt, Rohkost und Vollkornbrot sowie zwei bis drei Liter Flüssigkeit täglich. Bewegung fördert zusätzlich den Stressabbau und die Fitness.

Durch die Arbeitszeiten ist es laut TÜV oftmals auch schwieriger, am Familienleben teilzunehmen und Kontakte zu pflegen. „Beides ist für das körperliche und seelische Wohlbefinden aber extrem wichtig“, sagte Schramm. Wichtig sei es, gemeinsam die Mahlzeiten einzunehmen und die Zeit mit den Kindern gut zu nutzen. Auch Freizeit­aktivitäten sollten Arbeiter in Wechselschichten frühzeitig planen.

hil

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