Hälfte der berufstätigen Ärzte in Rheinland-Pfalz 50 Jahre und älter

Mainz – Die demografische Entwicklung in Deutschland gilt auch für Ärzte. Darauf hat die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz bei der Veröffentlichung ihrer aktuellen Mitgliederstatistik hingewiesen. Danach ist inzwischen die Hälfte der berufstätigen Ärzte in Rheinland-Pfalz 50 Jahre und älter, jeder vierte berufstätige Arzt ist sogar 60 Jahre und älter.
„Wir sind mitten im demografischen Wandel angekommen. Künftig wird es nicht mehr in jedem Dorf einen Arzt oder eine Ärztin geben können. Für die Patientinnen und Patienten werden daher die Wege länger werden“, sagte der Ärztekammerpräsident, Günther Matheis.
Er betonte daher seine Forderung, die Anzahl der Medizinstudienplätze deutlich zu erhöhen: „Wir brauchen mindestens zehn bis 15 Prozent mehr Studienplätze, um den künftigen ärztlichen Versorgungsbedarf überhaupt noch mit gutem Niveau decken zu können“, so der Kammerpräsident.
Im vergangenen Jahr sind laut der Arztzahlstatistik 23.523 Ärzte bei der Landesärztekammer registriert gewesen. Von ihnen sind 19.662 berufstätig. Im ambulanten Bereich arbeiten laut Statistik 7.906 Ärzte. Im Krankenhaus sind es 9.284. 9.949 dieser Ärzte sind bis 49 Jahre alt. Weitere 9.713 sind 50 Jahre und älter.
Die Statistik zeigt auch: Der Anteil der Jungen steigt nicht parallel zum Anteil der Älteren, sondern stagniert. Im vergangenen Jahr gab es in der Altersgruppe 35 bis 39 Jahre landesweit 2.449 berufstätige Ärzte. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist deren Anteil gleichgeblieben.
Insgesamt ist die Zahl der registrierten Ärzte in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent gestiegen „doch mehr Ärzte und Ärztinnen und zugleich Ärztemangel schließen sich nicht aus“, so Mattheis.
Grund dafür seien das sinkende Arbeitsvolumen pro Arzt wegen der Zunahme von Teilzeitstellen und einer Arbeitszeitverkürzung. Schätzungen zufolge würden inzwischen 1,8 Ärzte benötigt, um einen ausscheidenden Arzt zu ersetzen, hieß es aus der Kammer.
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