Hamburg richtet an zehn Standorten Zentren für Altersmedizin ein
Hamburg – Hamburg richtet an zehn Standorten Zentren für Altersmedizin ein. Diese sollen besondere Qualitätsanforderungen erfüllen und dafür intensiv mit niedergelassenen Ärzten und Zahnärzten, Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen, Selbsthilfegruppen und Hospizen zusammenarbeiten. „Wir wollen überregional Standards setzen durch die Entwicklung innovativer Behandlungskonzepte, die Zusammenarbeit von ambulanter und stationärer Versorgung und einer besonderen Verpflichtung zu Qualitätssicherung und Transparenz“, sagte die Gesundheitssenatorin der Stadt, Cornelia Prüfer-Storcks (SPD).
Auf Wunsch sollen die Zentren für Altersmedizin auch für Patienten anderer Krankenhäuser interdisziplinäre Fallkonferenzen durchführen, Patientenakten bewerten und Behandlungsempfehlungen geben. Sie sollen Informationsveranstaltungen für Ärzte und Patienten durchführen und Präventionsprogramme zum Beispiel zur Sturzprophylaxe einbinden. Regelmäßige Qualitätsberichte sollen über das eingesetzte Personal, die Verlegungsrate in Pflegeeinrichtungen und Rehabilitationserfolge Auskunft geben.
42 Prozent der Patienten älter als 65 Jahre
Die zehn neuen Standtorte werden zu zwei geriatrischen Netzwerken zusammengefasst, mit jeweils einem koordinierenden Krankenhaus an der Spitze. Das sind das Albertinen-Krankenhaus für die frei-gemeinnützigen Zentren und die Asklepios-Klinik Nord für die Asklepios-Krankenhäuser. Zu den Aufgaben dieser Koordinierungshäuser gehören die Qualitätssicherung und fachliche Weiterentwicklung, die Beratung anderer Krankenhäuser ohne Geriatrie und die organisatorische Entwicklung der Netzwerke.
In Hamburg sind rund 41 Prozent der Patienten, die jährlich stationär behandelt werden, 65 Jahre oder älter. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Frakturen und onkologische Erkrankungen zählen zu den häufigsten Anlässen für eine Krankenhausbehandlung in dieser Altersgruppe.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) müssen sich Medizin und Krankenhäuser in Deutschland insgesamt besser auf ältere Patienten einstellen. Während die Zahl der Menschen über 65 Jahre in den kommenden Jahren stark zunehmen werde, stehe die fachgerechte geriatrische Versorgung noch am Anfang, erklärte der neue Vorsitzende der DGIM, Cornel Sieber, gestern in Wiesbaden.
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