Hamburg übernimmt Kosten für Schüler von drei Gesundheitsberufen

Hamburg – Hamburg fördert seit dem 1. April Schüler der Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie. Die Schulgeldbefreiung komme allen Berufsschülern der drei Fachbereiche zugute, unabhängig vom Ausbildungsbeginn, wie Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer Storcks (SPD) heute mitteilte.
Von der Abschaffung des Schulgelds in den Gesundheitsberufen profitieren in Hamburg aktuell mehr als 1.100 Auszubildende. Für die Berufsschüler bedeute dies eine monatliche Ersparnis von durchschnittlich 450 Euro, so Prüfer-Storcks. Für das Förderprogramm wende ihre Behörde im laufenden Jahr mehr als dreieinhalb Millionen Euro auf.
Der Senat will mit der befristeten Kostenübernahme dem Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen entgegenwirken, bis der Bund eine entsprechende Regelung findet. „Es kann nicht sein, dass bei Mangelberufen im Gesundheitswesen die Auszubildenden auch noch Geld mitbringen müssen“, sagte Prüfer-Storcks. Der Senat sehe die Bundesregierung aber „weiter in der Pflicht“.
Linke und FDP in der Bürgerschaft kritisierten, dass sich der rot-grüne Senat erst spät zur Kostenübernahme entschlossen habe und in anderen Gesundheits-Ausbildungsgängen wie etwa zum medizinischen Bademeister nach wie vor Schulgeld bezahlt werden müsse. „Die Ausbildungszahlen bei diesen Mangelberufen sind bereits jetzt rückläufig, und die Versorgungssituation wird sich weiter verschärfen“, sagte der Gesundheitsexperte der Linken, Deniz Celik.
Seine FDP-Kollegin Jennyfer Dutschke sprach sich dafür aus, die Förderung auf alle Heilmittelerbringer-Ausbildungen auszuweiten. „Es bleibt unverständlich, warum beispielsweise Diätassistenten, medizinische Masseure oder Podologen weiterhin nicht vom Schulgeld befreit werden.“
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