Politik

Hamburg übernimmt Kosten für Schüler von drei Gesundheitsberufen

  • Dienstag, 9. April 2019
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Hamburg – Hamburg fördert seit dem 1. April Schüler der Physio- und Ergothera­pie sowie Logopädie. Die Schulgeldbefreiung komme allen Berufs­schül­ern der drei Fach­be­reiche zugute, unabhängig vom Ausbildungsbeginn, wie Gesund­heitssenatorin Cornelia Prüfer Storcks (SPD) heute mitteilte.

Von der Abschaffung des Schulgelds in den Gesundheitsberufen profitieren in Hamburg aktuell mehr als 1.100 Auszubildende. Für die Berufsschüler bedeute dies eine monat­liche Ersparnis von durchschnittlich 450 Euro, so Prüfer-Storcks. Für das Förderprogramm wende ihre Behörde im laufenden Jahr mehr als dreieinhalb Millionen Euro auf.

Der Senat will mit der befristeten Kostenübernahme dem Fachkräftemangel in den Gesund­heitsberufen entgegenwirken, bis der Bund eine entsprechende Regelung findet. „Es kann nicht sein, dass bei Mangelberufen im Gesundheitswesen die Auszubildenden auch noch Geld mitbringen müssen“, sagte Prüfer-Storcks. Der Senat sehe die Bundesre­gierung aber „weiter in der Pflicht“.

Linke und FDP in der Bürgerschaft kritisierten, dass sich der rot-grüne Senat erst spät zur Kostenübernahme entschlossen habe und in anderen Gesundheits-Ausbildungsgängen wie etwa zum medizinischen Bademeister nach wie vor Schulgeld bezahlt werden müsse. „Die Ausbildungszahlen bei diesen Mangelberufen sind bereits jetzt rückläufig, und die Versorgungssituation wird sich weiter verschärfen“, sagte der Gesundheitsexperte der Linken, Deniz Celik.

Seine FDP-Kollegin Jennyfer Dutschke sprach sich dafür aus, die Förderung auf alle Heil­mittelerbringer-Ausbildungen auszuweiten. „Es bleibt unverständlich, warum beispiels­weise Diätassistenten, medizinische Masseure oder Podologen weiterhin nicht vom Schulgeld befreit werden.“

dpa/may

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