Ärzteschaft

Hamburgs Ärzte protestieren weiter für eine gute Patientenversorgung

  • Mittwoch, 14. Dezember 2022
Dirk Heinrich/picture alliance, Georg Wendt
Dirk Heinrich, Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Hamburg./picture alliance, Georg Wendt

Hamburg – Unter dem Slogan „Diese Gesundheitspolitik macht krank“ warnen Hamburgs Vertragsärztinnen und -ärzte und Vertragspsychotherapeutinnen und -psychotherapeuten vor einer weiteren Verschlechterung der ambulanten Patientenversorgung. Im Fokus der Kritik steht die Gesundheitspolitik der Bundesregierung, die aus Sicht der KV Hamburg zu verkürzten Sprechzeiten, längeren Wartezeiten, Aufnahmestopps und Praxisschließungen führt.

„Wir steuern mit Ansage in die Katastrophe. Wir warnen seit Jahren vor einem drohenden Ärztemangel; wir fordern seit Jahren die volle Bezahlung aller Leistungen. Was tut die Politik? Sie tut nichts. Schlimmer noch: Sie nimmt die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit ihren Problemen gar nicht wahr – mit fatalen Folgen“, warnte heute Dirk Heinrich, Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Hamburg.

Da es inzwischen viel zu wenig Ärzte und Psychotherapeuten gebe, werden die Auswirkungen dieser Entwicklung für die Patienten noch viel deutlicher zu spüren sein, so Heinrich.

John Afful, Vorstandsvorsitzender der KV Hamburg, sagte, die Bundesregierung lasse die Praxen allein mit der Aufgabe, die Quadratur des Kreises zu vollbringen: „Steigender Kostendruck und hohe Budgetierung auf der einen, steigende Patientenzahlen auf der anderen Seite.“ Man brauche dringend mehr Ärztinnen und Ärzte, daher müsse die Budgetierung entfallen.

„Das so wichtige Vorhaben der Bundesregierung, Haus- und Kinderärzte zu entbudgetieren, ihnen also alle Leistungen künftig voll zu vergüten, steht zwar im Koalitionsvertrag, wird aber definitiv nicht umgesetzt“, kritisierte in diesem Zusammenhang Claudia Haupt, niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Hamburg. Derzeit sei das ambulante Versorgungssystem chronisch unterfinanziert.

EB/aha

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