Ärzteschaft

Hessens Ärzte schließen aus Protest erneut Praxen

  • Montag, 16. Januar 2023
/dp@pic, stock.adobe.com
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Frankfurt am Main – Im Zuge einer Protestaktion gegen die Gesundheitspolitik sollen übermorgen erneut zahlreiche Arztpraxen in Hessen geschlossen bleiben.

„Die Proteste werden so lange weitergehen und auch intensiviert, bis es verlässliche Zusagen und tatsächli­che Veränderungen seitens der Politik gibt. So, wie es im Moment ist, kann und wird es nicht weitergehen“, erklärten die Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV), Frank Dastych und Armin Beck, heute in Frankfurt.

Patienten werde ausdrücklich empfohlen, sich vorab darüber zu informieren, ob ihre Praxis an der Aktion teil­nehme. Konkret geht es um Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten.

Bereits im vergangenen Oktober und November war es in Hessen und ganz Deutschland zu Praxisschlie­ßun­gen gekommen. Der Protest richtet sich gegen die Sparpläne von Bundesregierung und Krankenkassen.

So fordern die Ärztinnen und Ärzte etwa bessere berufliche Rahmenbedingungen und monieren die zum 1. Janu­ar diesen Jahres erfolgte Streichung der Neupatientenregelung, die Ärzten finanzielle Anreize gibt, neue Patienten aufzunehmen. Zudem bereiten ihnen die Honorarentwicklung, die hohen Energiekosten und die steigende Inflationsrate Sorgen.

Die Praxen seien am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen und hätten schlicht auch keine Lust mehr, „als Pannenhelfer einer über Jahre verfehlten Gesundheitspolitik herhalten zu müssen“. Anstatt die ambulante Versorgung zu stärken, habe man sie geschwächt.

„Anstatt die Leistungen der Nieder­gelassenen angemessen zu honorieren, war und ist Geld immer nur für die Kliniken vorhanden“, hieß es bei der KV. Und: „Weil das Maß nun voll ist, sind die Proteste nicht nur absolut nachvollziehbar, sondern not­wen­dig, um die erforderlichen Änderungen nun endlich zu erzwingen.“

dpa

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