Hamburgs Krankenhäuser müssen Coronatests selbst finanzieren

Hamburg – Die Hamburger Krankenhäuser müssen die regelmässigen Coronatests für ihre Beschäftigten bislang selbst bezahlen. Die Geschäftsführerin der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft, Claudia Brase, bezeichnete das jetzt als „unfair“.
Sowohl die Beschäftigten an Schulen als auch die Rückkehrer aus Risikogebieten müssten für die Tests nicht selbst aufkommen, auch hätten andere Bundesländer für die Krankenhäuser bereits Regelungen geschaffen.
„Unsere Mitarbeiter fühlen sich dadurch nicht wertgeschätzt von der Politik“, sagte Brase. Die Krankenhäuser würden finanziell zusätzlich belastet. Ein Test kostet 60 bis 90 Euro. Hintergrund ist eine Verwaltungsregelung, die in Hamburg noch nicht umgesetzt wurde.
Danach müssen die Krankenhäuser bei den Gesundheitsämtern einen Plan für die regelmäßigen und die anlassbezogenen Tests in ihren verschiedenen Abteilungen vorlegen und genehmigen lassen.
Dann können die Krankenkassen die Kosten erstatten. Das haben die Hamburger Gesundheitsämter, die der Gesundheitsbehörde unterstehen, noch nicht getan. „Vermutlich liegt es an einem Bürokratieversagen“, sagte Brase. Die Sozialbehörde hat sich dazu noch nicht geäußert.
Ein ähnliches Problem beklagen die niedergelassenen Ärzte für ihre Medizinischen Fachangestellten (MFA). Diese müssten in einigen Bundesländern Coronatests aus ihrer eigenen Tasche bezahlen, um ihren Beruf ausüben zu können. „Das ist zutiefst beschämend und widerspricht dem gesunden Gerechtigkeitsempfinden“, sagte gestern die Augenärztin Frauke Wulf-Homilius, Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen des NAV-Virchowbunds.
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