KV Niedersachsen schaltet Buchungssystem für Coronatests frei

Hannover – Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) hat ein landesweites Onlinebuchungssystem für Coronatests freigeschaltet. Damit haben alle Reiserückkehrer in Niedersachsen die Möglichkeit, sich bei einem der zehn Testzentren in Niedersachsen per Mausklick anzumelden.

„Im Zeitalter von Smartphones und Tablet‐PCs ist dies der beste Weg, Reiserückkehrern schnell und unkompliziert Zugang zu den Tests zu geben“, betonte der KVN‐Vorstands­vorsitzende Mark Barjenbruch heute in Hannover.

Testwillige können über das digitale Buchungssystem eine Terminbuchung im gewün­schten Testcenter vornehmen und erhalten innerhalb von 72 Stunden eine Bestätigung. Die Eingabemaske erlaubt auch Terminreservierungen für mehrere Personen.

Freie Tes­tungstermine innerhalb des gesetzlich vorgeschriebenen 72‐Stunden‐Zeitrah­mens sind auf einen Blick erkenntlich, eine Wegbeschreibung zum gewünschten Testzent­rum sowie erläuternde Informationen liefert das System ebenfalls auf Knopfdruck.

Um sich in einem der Testzentren testen zu lassen, sei eine Onlineterminbuchung unver­zichtbar, heißt es aus der KVN. Die Probenentnahmen seien eng getaktet – wer ohne An­meldung komme, könne nicht zwischendurch „drangenommen“ werden.

Durch die durchgehend digitale Übermittlungskette will die KVN Erfassungsfehler wie in Bayern von vornherein vermeiden. Die Digitalcodes gewährleisten die eindeutige Zuord­nung einer Testperson zu ihrem Testergebnis.

Zudem werden alle niedersächsischen Testzentren mit Praxisverwaltungssoftware wie in Arztpraxen ausgestattet. Sie können entsprechend auch die Versichertenkarten von GKV‐Versicherten einlesen und damit Erfassungsfehler vermeiden.

KVN-Vizevorstand Jörg Berling begrüßte vor allem, dass das Buchungssystem die Arzt­pra­xen in Niedersachsen entlasten wird. „Die niedergelassenen Vertragsärzte sind vollauf mit der täglichen Grundversorgung ihrer Patienten befasst. Es ist einfach nicht ihre Auf­gabe, auch noch als Telefonzentralen für die Buchung von Testterminen einzuspringen“, so der Lüneburger Hausarzt.

Die KVN weist darauf hin, dass sich ihr Angebot nur an Reiserückkehrer aus dem Ausland richtet, die keine Krankheitssymptome verspüren, aber sich zur Sicherheit testen lassen möchten oder zum Test verpflichtet sind, weil sie sich in einem Coronarisikogebiet auf­gehalten haben.

Ganz wichtig: „Wer Anzeichen verspürt, dass er an Corona erkrankt sein könnte – etwa bei Husten oder Halsschmerzen – muss sich nach wie vor zunächst telefonisch bei seinem Hausarzt melden“, betont Berling. Dieser werde dann den Test vornehmen und eventuell erforderliche Quarantänemaßnahmen einleiten.

hil/sb