Hartmannbund kritisiert Zeitmangel und ökonomischen Druck

Berlin – Nicht nur Patienten, sondern auch Ärzte sind hochgradig unzufrieden mit dem Zeitdruck in Klinik und Praxis. Der Arbeitskreises junger Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund fordert Konsequenzen.
„Wenn Patienten mit den Leistungen ihrer Kasse zufrieden sind, gleichzeitig aber Zeitmangel bei der Versorgung durch ihre Ärztinnen und Ärzte beklagen, dann ist es an uns, ihnen deutlich zu machen, unter welchem ökonomischen Druck sich die Kollegen inzwischen um ihre Patienten kümmern müssen“, sagte der Vorsitzende des Arbeitskreises junger Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund (HB), Moritz Völker.
Der Druck entstehe nicht zuletzt auch durch die von den Krankenkassen mit zu verantwortende Unterfinanzierung von Versorgungsleistungen, betonte er. „Auch unsere Berufsgruppe leidet unter der geringen Zeitspanne, die uns pro Patient zur Verfügung steht“, sagte Völker. Aber zumindest den ökonomischen Druck könnten die Krankenkassen reduzieren, da sie an der Honorarfestlegung der Ärztinnen und Ärzte beteiligt seien, so Völker weiter.
Völker reagiert damit auf die Ergebnisse des Healthcare Barometer 2023 der Unternehmensberatung PwC, einer jährlich erscheinenden Umfrage. Ein alljährlich wiederkehrender Kritikpunkt sind gestresste Ärztinnen und Ärzte: 37 Prozent der gesetzlich und 28 Prozent der privat Versicherten gaben an, dass sich die Mediziner zu wenig Zeit nähmen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: