Hartmannbund unterstützt Aufschiebung von TI-Sanktionen

Berlin – Die Initiativen erster Kassenärztlicher Vereinigungen zur bedingten Aussetzung der vorgesehenen Sanktionen von Vertragsärzten im Zusammenhang mit der Telematikinfrastruktur (TI) werden vom Hartmannbund begrüßt.
„Unabhängig davon, dass wir Strafandrohungen zur Durchsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen in der Versorgung ohnehin für den falschen Weg halten, müssen nach Lage der Dinge die Sanktionen für nicht an die Telematikinfrastruktur angeschlossene Kolleginnen und Kollegen mindestens auf das vierte Quartal verschoben werden“, sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Klaus Reinhardt.
Es sei offensichtlich, dass die notwendige Technik noch nicht flächendeckend zur Verfügung stehe oder aber nicht fehlerfrei arbeite. Solche von den Arztpraxen nicht zu verantwortende Defizite durch Honorarabzüge zu bestrafen, sei inakzeptabel und fördere den Widerwillen gegen eine im Kern sinnvolle Entwicklung digitaler Versorgungsstrukturen.
„Wenn Kolleginnen und Kollegen, die durchaus offen für die Digitalisierung sind, wegen technischer Unzulänglichkeiten der TI in die Verweigerer-Schublade gesteckt werden, dann ist das ein fatales Signal“, betonte Reinhardt.
Er appellierte zudem für mehr Pragmatismus bei der Umsetzung der TI-Infrastruktur. „Wie im ganz normalen Leben stellen sich doch die Kolleginnen und Kollegen, die in den nächsten ein oder zwei Jahren ihre Praxis abgeben wollen, die Frage, warum sie sich diese Umstellung noch zumuten sollen.“ Hier müsse die Politik mehr Bereitschaft zum Entgegenkommen zeigen.
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