Ärzteschaft

Elektronischer Heilberufsausweis an knapp 60 Prozent der Vertragsärzte ausgegeben

  • Dienstag, 5. Oktober 2021
Stand 5. Oktober 2021 /BÄK
Stand 5. Oktober 2021 /BÄK

Berlin – Die Zahl der bundesweit ausgegebenen elektronischen Heilberufsausweise (eHBA) ist bis Ende September auf 129.329 angestiegen. Das geht aus Daten der Bundesärztekammer (BÄK) mit Stand 5. Oktober hervor.

Das ist ein Plus von knapp zwölf Prozent im Vergleich zum Vormonat. Ende August war bereits die Marke von 100.000 Exemplaren erreicht worden. Damals waren es 100.999 eHBA, die an die Ärztinnen und Ärzte ausgegeben worden waren.

Deutliche Unterschiede zeigen sich noch immer beim Ausstattungsgrad – bezogen auf die in den jewei­ligen Versor­gungsbereichen tätigen Ärzte. Während im ambulanten Sektor nun 56,13 Prozent der Ärzte einen eHBA haben, sind im stationären Sektor 16,55 Prozent der Ärzte damit ausgestattet.

Laut den Daten der BÄK wurden in den vergangenen vier Monaten jeweils rund 15.000 eHBA produziert und ausgeliefert. Damit zog das Tempo im Vergleich zu den Vormonaten deutlich an. Bis Ende April waren erst gut 60.000 eHBA abgegeben worden; die monatlichen Ausgabezahlen lagen lange Zeit unter der 10.000er-Schwelle.

Benötigt wird der eHBA in den Arztpraxen unter anderem zur Umsetzung der elektronischen Arbeitsun­fähigkeitsbescheinigung (eAU) sowie bei der Implementierung der elektronischen Patientenakte (ePA) in den Praxisalltag. Das gilt auch für die ab Januar 2022 verpflich­tende Nutzung von elektronischen Verord­nungen (E-Rezept) verschreibungspflichtiger Arzneimittel.

Die BÄK weist darauf hin, dass man „nicht davon ausgehen dürfe“, dass jeder Arzt in Deutschland zwin­gend einen eHBA benötigt. Grund sei, dass nicht jeder Arzt im Versorgungsalltag mit Prozessen in Berüh­rung komme, die einen unmittelbaren Zugriff auf die medizinischen Daten des Patienten aus der Telema­tikinfrastruktur (TI) verlange, heißt es.

Im stationären Bereich hänge der Nutzem des eHBA „sehr stark von der konkreten organisatorischen Ausgestaltung der Arbeitsprozesse vor Ort ab“. Die Anzahl der zwingend benötigten eHBA in diesem Versorgungssektor wird nach Erwartung der BÄK deutlich unter der Gesamtzahl aller dort tätigen Ärzte liegen. Für den ambulanten Bereich erwartet die BÄK diesen Effekt „weniger stark ausgeprägt“. Insofern sei der Ausstattungsgrad „eher eine Orientierung denn eine valide Kennziffer“.

EB/aha

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