Hausärzte versprechen sich Entlastung durch Künstliche Intelligenz

Berlin – Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband sieht im gezielten Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) enormes Potenzial, Praxen angesichts des enormen Versorgungsdrucks deutlich zu entlasten. Das geht aus einem jetzt veröffentlichten Positionspapier des Verbandes hervor.
Demnach könne KI vor allem bei administrativen Aufgaben, Diagnostik sowie der Interaktion mit Patienten unterstützen, wie es heißt. „Klar ist aber auch: Auf die richtigen Rahmenbedingungen kommt es an“, sagte, die Bundesvorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth und Markus Beier.
Unabdingbar sei neben einem klaren regulativen Rahmen eine effiziente und sichere Integration in den Praxisablauf. „Hier sind die politischen Entscheider, aber insbesondere auch die PVS-Hersteller gefragt“, so Buhlinger-Göpfarth und Beier.
Deshalb hat der Verband in seinem Positionspapier „KI in der Hausarztpraxis“ nicht nur exemplarischen Anwendungsbereiche aufgeführt, sondern nennt auch Voraussetzungen für einen sicheren und effizienten KI-Gebrauch in den Praxen. Unter anderem fordern die Hausärzte von den PVS-Herstellern, marktoffene Schnittstellen für die Einbindung von KI-Tools in der hausärztlichen Versorgung zu schaffen.
„Wir kennen es mittlerweile aus zu vielen Digitalprozessen: Wenn unsere Praxissoftware nicht mitmacht, können noch so viele sinnvolle Digitalanwendungen auf den Markt kommen – in die Praxis schaffen sie es dann trotzdem nicht,“ erklärte Buhlinger-Göpfarth. Hier müssten die PVS-Hersteller einen „New Turn“ einlegen und die Hürden für eine sichere und einfache Integration von IT-Tools in Praxen abbauen.
Der Einsatz von KI in der Medizin sei nicht gleichzusetzen mit dem Einsatz in anderen Bereichen. Er gehe mit einer besonderen Verantwortung einher. Entsprechend wichtig sei ein klarer regulativer Rahmen wie auch entsprechende Datenschutzvorgaben.
„Hier erwarten wir von der Politik, dass bei der Entwicklung von Regelungen neben den ethischen, rechtlichen und medizinischen Fragen auch die Umsetzungsebene in den Praxen mitgedacht wird“, sagte Beier.
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