Vermischtes

Digitalisierung im Gesundheitswesen wird mehrheitlich unterstützt

  • Dienstag, 16. Juli 2024
/picture alliance, Jens Kalaene
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Berlin – Die Digitalisierung im Gesundheitswesen wird mit 89 Prozent von einer deutlichen Mehrheit der Menschen in Deutschland begrüßt. 71 Prozent wünschen sich dabei sogar mehr Tempo – die sind zentrale Ergebnisse einer heute vorgelegten repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass fast jeder und jede Zweite (48 Prozent) sich von der Digitalisierung im Gesundheitswesen auch überfordert fühlt. Demnach betrifft das Gefühl der Überforderung die Älteren etwas stärker als die Jüngeren: 53 Prozent der über 50-Jährigen haben mit Blick auf die Digitalisierung des Gesund­heitswesens ein solches Gefühl und 42 Prozent der Menschen zwischen 16 und 49 Jahren.

„Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Digitalisierung des Gesundheitssystems drastisch be­schleunigt und das Ressort auf Digitalkurs gebracht“, sagte Bitkom-Vizepräsidentin Christina Raab. Die Men­schen in Deutschland fänden diese Entwicklung richtig, stießen im alltäglichen Umgang mit digitalen Tech­nologien und Anwendungen im Gesundheitsbereich aber noch auf Hürden. Man müsse die Kompetenzen zum Umgang mit digitalen Gesundheitstechnologien und -Anwendungen weiter stärken.

So wollen 61 Prozent aller Befragten besser über die elektronische Patientenakte (ePA) informiert werden. Der Zuspruch für die ePA ist allerdings dennoch innerhalb eines Jahres deutlich gestiegen: 71 Prozent wollen laut Bitkom-Umfrage künftig die ePA nutzen – im vergangenen Jahr waren es nur 60 Prozent. Zwei Drittel der Befragten gaben an, Daten aus der ePA anonymisiert für die Forschung freigeben zu wollen.

Mit Blick auf weitere wichtige Digitalgesetze im Gesundheitsbereich appelliert der Verband an die Politik, den nun eingeschlagenen Weg konsequent fortzuführen.

„Das deutsche Gesundheitswesen ist sehr komplex. Es ist daher wichtig, dass die Koordinierung der einzelnen digitalen Maßnahmen und die Stärkung der Interoperabilität zentral durch die geplante Digitalagentur für Gesundheit gesteuert werden“, betonte Raab. Die Weiterentwicklung der Gematik sei im Kern richtig.

Kritisch bewertet der Verband allerdings die im entsprechenden Gesetzentwurf festgehaltene Absicht, dass die Digitalagentur selbst bestimmte Anwendungen entwickelt oder ausschreiben soll. Digitale Lösungen müssten im Wettbewerb entstehen und entwickelt werden.

aha

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