Hausärztechef für neue Impfkampagne gegen Corona

Berlin – Der Deutsche Hausärzteverband hat die Bundesregierung mit Blick auf die niedrige Booster- und Viertimpfungsquote zu einer neuen Impfkampagne im Kampf gegen die Coronapandemie aufgerufen.
„Bei all den Diskussionen um das Für und Wider einzelner Maßnahmen darf nicht vergessen werden, dass die wichtigste und wirkungsvollste Maßnahme die Impfung ist und bleibt“, sagte der Bundesvorsitzende des Verbands, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) von heute.
Man brauche daher eine positive Impfkampagne – „nicht nur für die vierte Impfung, sondern auch um die Impflücken bei der ersten und der dritten Impfung zu schließen“. Eine solche Kampagne müsse die Menschen motivieren und dürfe sie nicht verängstigen, sagte Weigeldt.
Zudem plädierte Weigeldt für eine „proaktive Ansprache von Menschen, die über die üblichen Kommunikationskanäle nicht erreicht“ werden könnten. Vielerorts seien mit aufsuchenden Impfteams, die gezielt Bezirke und Regionen mit niedrigen Impfquoten aufsuchen, gute Erfahrungen gemacht worden.
„Es gab in Deutschland in der Vergangenheit sehr erfolgreiche Gesundheitskampagnen, beispielsweise zur Impfung gegen Kinderlähmung oder auch die AIDS-Aufklärungskampagne. Etwas vergleichbares vermisse ich bei Corona bisher.“ Die Kampagne “Deutschland krempelt die Ärmel hoch“ werde sicherlich niemanden hinter dem Ofen hervorlocken, sagte Weigeldt.
Der Hausärzte-Chef mahnte, dass die Impfquoten „nach wie vor zu niedrig“ seien. Das gelte für die vierte Impfung, aber insbesondere auch für die Erst- und Drittimpfungen.
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