Politik

Ungeimpfte mit höchsten COVID-19-Hospitalisierungs­inzidenzen

  • Donnerstag, 7. Juli 2022
/janvier, stock.adobe.com
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Berlin – Die höchsten Inzidenzen der hospitalisierten COVID-19-Fälle liegen in allen Altersgruppen in der ungeimpften Bevölkerung vor. Dies geht aus dem heute veröffentlichten Monatsbericht des Robert-Koch-Institutes (RKI) zum COVID-19-Impfgeschehens in Deutschland hervor.

Zur Darstellung des Effekts der Impfung auf die COVID-19-Krankheitslast berechnete das RKI die durch­schnitt­liche wöchentliche Inzidenz der aufgrund von COVID-19 hospitalisierten Fälle unter grundimmuni­sier­ten Personen, Personen mit Auffrischimpfung und ungeimpften Personen getrennt (4-Wochen-Mittelwert) und differenziert nach Altersgruppen.

Demnach war für ungeimpfte Personen das Risiko, aufgrund von COVID-19 in einem Krankenhaus behandelt zu werden, im Mittelwert der Kalenderwochen 16-19 6,7-fach (12- bis 17-Jährige), 3,7-fach (18- bis 59-Jährige) beziehungsweise 9,0-fach (ab 60-Jährige) erhöht im Vergleich zu Personen mit einer Auffrischimpfung.

Das RKI stellt in dem Bericht zudem eine „anhaltend hohe Effektivität“ der Coronaimpfungen gegen eine in­ten­sivstationäre Betreuung oder Tod aufgrund einer COVID-19-Erkrankung fest. Die Schutzimpfungen würden in den meisten hospitalisierten Fällen eine Intensivbehandlung unnötig machen – auch wenn sie eine Hos­pitalisierung nicht immer verhindern konnten.

So befanden sich laut RKI-Daten im Mai im Schnitt zwar ebenso viele geboosterte wie ungeimpfte 18-59-jährige Patienten in intensivmedizinsischer Behandlung, allerdings betrug das Gesamtverhältnis der Geboosterten zu den Umgeimpften in dieser Altersgruppe in Deutschland etwa vier zu eins.

Ähnlich sehen die Zahlen bei den Über-60-jährigen aus. Hier stand dem Geboostert/Ungeimpft-Verhältnis von etwa zehn zu eins eine Belegung der Intensivstationen aufgrund einer COVID-19-Erkrankung durch Unge­impf­te von knapp 40 Prozent gegenüber.

Auch bei der aktuellen Dominanz der Omikronvariante könne man laut RKI also weiterhin von einem sehr guten Impfschutz gegen eine schwere COVID-19-Erkrankung für vollständig geimpfte Personen aller Alters­gruppen und insbesondere für Personen mit Auffrischimpfung ausgehen.

Auffallend sei aber das mit der Zeit deutliche Absinken der Impfeffektivität – sowohl der Grundimmunisierung als auch der Auffrischimpfung – gegenüber einer symptomatischen Infektion mit der Omikronvariante.

Im Juni 2022 sei mit knapp einer Million Impfungen in 29.700 impfenden Stellen der bisherige Tiefststand des COVID-19-Impfgeschehens erreicht worden, so das RKI weiter.

Noch keine COVID-19-Impfung erhalten haben rund 7,3 Millionen Personen im Alter von 18-59 Jahren und 1,9 Millionen Personen ab 60 Jahren – hier gibt es auch kaum noch Bewegung. Erstimpfungen machen, so die RKI-Daten, den geringsten Anteil am derzeit stattfindenden Impfgeschehen aus.

Zudem bestehe auch bei den bisher lediglich Grundimmunisierten der Bedarf, Impflücken zu schließen. So müssten noch circa 1,3 Millionen Personen im Alter ab 60 Jahren und circa 7,9 Millionen Personen im Alter von 18-59 Jahren ihren Impfschutz mit mindestens einer Impfung auffrischen.

aha

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