Ärzteschaft

Heilberufekammern wollen mehr in Gesundheitspolitik einbezogen werden

  • Mittwoch, 19. Februar 2025
/Alexander Limbach, stock.adobe.com
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Düsseldorf – Auf einen „Politik- und einen Stilwechsel“ drängen die Heilberufekammern in Nordrhein-Westfalen (NRW). „Die nächste Bundesregierung muss die Weichen für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung und Praxislandschaft in Deutschland stellen“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Ärzte- und Zahnärztekammern sowie Apotheker-, Pflege-, Psychotherapeuten- und Tierärztekammern in NRW. Dies könne nur im Schulterschluss mit den Partnern der Selbstverwaltung erfolgen.

Wichtig sei ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Freiberuflichkeit und der Selbstverwaltung der Heilberufe als Grundlage des Gesundheitssystems. Dazu gehöre auch eine angemessene Finanzierung. Ebenfalls sprechen sich die Heilberufekammern für weniger Bürokratie im ambulanten wie stationären Sektor aus. Weiterhin fordern sie einen gut koordinierten und technisch verlässlichen Ausbau der Telematikinfrastruktur.

„Wir unterstützen mit Nachdruck die Entwicklung nutzerfreundlicher und praxistauglicher digitaler Werkzeuge, wenn sie die Behandlungsqualität und die Abläufe in unseren Praxen, Betrieben und Einrichtungen verbessern“, betonen die Kammern. In Zeiten immer knapper werdender Ressourcen dürften die Gesundheitseinrichtungen aber nicht zum Versuchslabor digitaler Anwendungen des Bundesgesundheitsministers werden.

Wichtig sind den Kammern zufolge eine effizientere Patientensteuerung und eine verbesserte Koordination zwischen den Versorgungsebenen. Sie fordern außerdem, den Klimawandel als Herausforderung für die menschliche Gesundheit und die Gesundheitsberufe verstärkt in den Blick zu nehmen.

Eine enge Zusammenarbeit von Politik und Selbstverwaltung fordert auch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO). „Nur die ärztliche Selbstverwaltung kann das ambulante Gesundheitssystem zielorientiert wie zukunftsfest gestalten,“ betonte der KV-Vorstandsvorsitzende Frank Bergmann.

Die KV schlägt außerdem vor, dass der Gesetzgeber künftig Regresse eindämmt und zeitraubenden Anfragen der Krankenkassen auf ein Mindestmaß reduziert. Ebenso müsse die Politik künftig die Zusammenarbeit von Ärzten und anderen Gesundheitsberufen stärken, etwa mit Physician Assistants.

„Je mehr Berufsgruppen in einer Haus- oder Facharztpraxis an der Patientenversorgung involviert sind, desto mehr Behandlungszeit entsteht. Diese Potenziale müssen in Zukunft viel weiter ausgebaut werden – gerade in großen Versorgerpraxen in ländlichen Bereichen für Hausbesuche oder Kontrolluntersuchungen“, so Bergmann.  

hil

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