Herzinfarkt: Zusammenspiel von Entzündung und Fibrose im Fokus

Heidelberg – Ein internationales Forschungsteam will in den kommenden Jahren das Zusammenspiel von Entzündung und Fibrose nach einem Herzinfarkt untersuchen und personalisierte Behandlungsansätze entwickeln. Die Leducq-Stiftung fördert das Projekt für fünf Jahre mit 6,5 Millionen US-Dollar.
Die Leitung hat Florian Leuschner, geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie des Universitätsklinikums Heideberg gemeinsam mit Robert Gropler von der Washington University School of Medicine, St. Louis, übernommen.
Entzündungs- und Fibrose-Vorgänge sind entscheidend für einen guten Heilungsprozess nach einem Herzinfarkt. Kommt es zu einem Übermaß an Entzündungen oder zu einer zu starken Einlagerung von Bindegewebsstrukturen – einer Fibrose – im geschädigten Herzgewebe, kann dies dazu führen, dass das Herz sich nach dem Infarkt ungünstig verändert und weniger leistungsfähig ist.
„Diese beiden Vorgänge stellen Schlüsselkomponenten der Pathophysiologie der häufigsten Herzerkrankungen dar. Derzeit sind die Zellen und Botenstoffe, die diese wichtigen pathologischen Prozesse vermitteln, noch nicht genau definiert. Hier möchten wir ansetzen“, erläuterte Leuschner.
Dazu haben sich die Wissenschaftler mehrere Schwerpunkte gesetzt: unter anderem die Interaktion von Entzündungszellen und Fibroblasten, eine bessere Abbildung pathophysiologischer Prozesse nach einem Herzinfarkt und therapeutische Ansätze unter anderem mittels CAR-T-Zellen.
Dabei werden körpereigene Immunzellen in einem gentechnischen Verfahren so verändert, dass sie bestimmte schädliche Zellen erkennen und bekämpfen können – so auch ein Übermaß an Fibroblasten.
An dem Vorhaben namens Immuno-Fib beteiligen sich Wissenschaftler aus sieben Standorten: Heidelberg, Aachen, Hannover, London, Bar Harbour, Philadelphia und St. Louis.
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