Hochschulen

Herzinfarkt: Zusammenspiel von Entzündung und Fibrose im Fokus

  • Mittwoch, 3. März 2021
/Sebastian Kaulitzki, stock.adobe.com
Eine fulminante Myokarditis beginnt mit schwerer Atemnot, gefolgt von Brustschmerzen und Arrhythmien oder einem Herzblock. /Sebastian Kaulitzki, stockadobecom

Heidelberg – Ein internationales Forschungsteam will in den kommenden Jahren das Zusammenspiel von Entzündung und Fibrose nach einem Herzinfarkt untersuchen und personalisierte Behandlungs­an­sätze entwickeln. Die Leducq-Stiftung fördert das Projekt für fünf Jahre mit 6,5 Millionen US-Dollar.

Die Leitung hat Florian Leuschner, geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie des Universitätsklinikums Heideberg gemeinsam mit Robert Gropler von der Washing­ton University School of Medicine, St. Louis, übernommen.

Entzündungs- und Fibrose-Vorgänge sind entscheidend für einen guten Heilungsprozess nach einem Herzinfarkt. Kommt es zu einem Übermaß an Entzündungen oder zu einer zu starken Einlagerung von Bindegewebsstrukturen – einer Fibrose – im geschädigten Herzgewebe, kann dies dazu führen, dass das Herz sich nach dem Infarkt ungünstig verändert und weniger leistungsfähig ist.

„Diese beiden Vorgänge stellen Schlüsselkomponenten der Pathophysiologie der häufigsten Herzerkran­kungen dar. Derzeit sind die Zellen und Botenstoffe, die diese wichtigen pathologischen Prozesse vermit­teln, noch nicht genau definiert. Hier möchten wir ansetzen“, erläuterte Leuschner.

Dazu haben sich die Wissenschaftler mehrere Schwerpunkte gesetzt: unter anderem die Interaktion von Entzündungszellen und Fibroblasten, eine bessere Abbildung pathophysiologischer Prozesse nach einem Herzinfarkt und therapeutische Ansätze unter anderem mittels CAR-T-Zellen.

Dabei werden körpereigene Immunzellen in einem gentechnischen Verfahren so verändert, dass sie be­stimmte schäd­liche Zellen erkennen und bekämpfen können – so auch ein Übermaß an Fibroblasten.

An dem Vorhaben namens Immuno-Fib beteiligen sich Wissenschaftler aus sieben Standorten: Heidel­berg, Aachen, Hannover, London, Bar Harbour, Philadelphia und St. Louis.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung