Hessen startet Modellprojekt zur vernetzten Notfallversorgung

Frankfurt/Main – In drei hessischen Landkreisen beginnt ab Herbst ein Modellprojekt zur besseren Verteilung von Patienten – so sollen die Notaufnahmen der Krankenhäuser entlastet werden. Das „SaN-Projekt“ soll ab Oktober in den Landkreisen Gießen, Main-Kinzig und Main-Taunus die ambulante und stationäre Versorgung sowie den Rettungsdienst optimal miteinander verbinden.
Durch den Einsatz digitaler Systeme (SmED/IVENA) sollen nicht nur alle Gesundheitsdaten unmittelbar zur Verfügung gestellt und übergeben, sondern auch die passgenaue räumliche Steuerung ins Krankenhaus oder in die Praxis ermöglicht werden.
Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) ist genauso Projektpartner wie die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH), die Hessische Krankenhausgesellschaft (HKG), die drei beteiligten Landkreise, die Landesärztekammer Hessen sowie der Hessische Städte- und Hessische Landkreistag. Evaluiert wird das Modellprojekt durch das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) in Berlin.
Hessens Sozial- und Integrationsminister Kai Klose (Grüne) erklärte, mit dem Schnittstellenprojekt zur ambulanten Notfallversorgung sei man ein bundesweiter Vorreiter.
„Hessen war in den vergangenen Jahren immer wieder konsequenter Treiber der Weiterentwicklung der Notfallversorgung“, betonten die Vorstände der KVH, Frank Dastych und Eckhard Starke. Diese Entwicklung gehe man nun konsequent weiter, indem man die Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung tatsächlich aufbreche.
Das Prinzip des Modellprojekts: Partnerpraxen loggen sich in IVENA, ein System zur Ressourcenübersicht in Echtzeit, ein und stellen ambulante Versorgungsressourcen zur Verfügung. Diese können vom Rettungsdienst bei Bedarf „geblockt“ und die Praxen angefahren werden.
Erfordert das Krankheitsbild eine Versorgung im Krankenhaus, fährt der Rettungsdienst mittels IVENA das Krankenhaus in der Nähe mit verfügbaren Versorgungskapazitäten an.
Ambulanter wie stationärer Versorgung stehen die bereits erhobenen Patientendaten (Diagnose, Anamnese, Ersteinschätzung mittels SmED) digital zur Verfügung und müssen nicht erneut erhoben werden.
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