Hochschulen

Münster baut Tele-Notarzt-System auf

  • Donnerstag, 6. August 2020
/picture alliance, dpa, Stefan Sauer
/dpa

Münster – In Münster etablieren die Stadt und das Universitätsklinikum (UKM) gemein­sam ein Tele-Notarzt-System. Ein Notarzt soll darüber den Rettern am Einsatzort bera­tend zur Seite stehen und bei Entscheidungen unterstützen.

In einem „Letter of Intent“ haben das UKM und die Stadt Münster jetzt eine Kooperation vereinbart, die konzeptionelle, technische und personelle Ressourcen umfassen soll. Ziel sei es, aufbauend auf bereits bestehenden Strukturen im Laufe des Jahres 2021 ein Tele-Notarzt-System einzurichten.

„Es ist gemeinsames Ziel der Kooperationspartner, die digitale Notfallversorgung in Müns­ter und Umgebung weiter voranzutreiben, um diese Versorgung möglichst effektiv zu gestalten“, sagte Oberbürgermeister Markus Lewe bei der Unterzeichnung.

Das UKM bringt seine Expertise in der Telemedizin ein und stellt darüber hinaus den Groß­teil der in Münster tätigen Notärzte. Es verfügt bereits über eine mehrjährige Erfah­rung in Forschung und Praxis der Telemedizin – vor allem in den Bereichen der Intensiv­medizin und Infektiologie. Zudem ist das Universitätsklinikum seit dessen Gründung im Notarztdienst der Stadt engagiert.

„Das Tele-Notarzt-System bedeutet einen großen Qualitätssprung in der Notfallversor­gung. Hier werden nur sehr erfahrene Notärzte eingesetzt, die überdies speziell geschult wurden in der Kommunikation aus der Entfernung“, sagte der Ärztliche Direktor des UKM, Hugo Van Aken.

Tele-Notärzte könnten per Datenverbindung Notfallsanitätern vor Ort helfen und diese beispielsweise bei der Analyse des EKG oder bei Medikamentendosierungen gezielt un­terstützen. Für ihre Ferndiagnose könnten sie außerdem digitale Wissensdatenbanken nutzen, erklärte er. Beim Rettungsdienst der Stadt Münster gehen pro Jahr etwa 30.000 Notrufe ein.

hil

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