Hilfe beim Rauchausstieg: Drogenbeauftragter schlägt Anreize für Ärzte vor

Berlin – Ärzte sollten künftig Raucher beim Ausstieg aus dem Konsum unterstützen und dafür Anreize erhalten. Dafür hat sich der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, ausgesprochen.
„Wir müssen im Gesundheitssystem jetzt endlich alle an einem Strang ziehen, wenn es darum geht, das, was beim Rauchausstieg hilft, flächendeckend auf die Straße zu bringen“, erklärte Blienert bei einer Dialogveranstaltung der Bundesinitiative „rauchfrei Leben“.
Dazu gehöre es auch, für Ärzte die richtigen Anreize zu setzen, das Thema anzugehen. Er wies darauf hin, dass die Chancen für einen gelungenen Ausstieg mit fachkundiger Unterstützung mindestens fünf Mal so hoch seien.
Eine im Rahmen der Veranstaltung vorgestellte Untersuchung der Universität Essen hat Blienert zufolge aufgezeigt, dass im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung zwar grundsätzlich viele Hilfen finanziert werden könnten, dies in der Praxis aber kaum geschehe.
Dem Deutschen Ärzteblatt sagte Blienert auf Nachfrage, dass er viele Möglichkeiten sehe, die Anreize für die einzelnen Akteure wirkungsvoller auszugestalten. „Das beginnt bei separaten Abrechnungsziffern und endet bei entsprechenden Qualitätsvereinbarungen“, erklärte er.
Klar sei für ihn auch, dass deutlich mehr getan werden müsse, damit Raucher die Präventionsangebote der Krankenkassen annähmen. Da sind die Zahlen während der Pandemie ziemlich eingebrochen. Auch die bestehenden Disease-Management Programme könnten einen noch größeren Beitrag zur Raucherentwöhnung leisten.
„Große Hoffnungen setze ich in die zurzeit in der Ausgestaltung befindliche Möglichkeit von Qualitätsverträgen zwischen Krankenhäusern und Krankenassen“, führt er weiter aus.
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