Hilfetelefon für Frauen hat sich etabliert

Berlin − Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hat sich einer Studie zufolge etabliert. Der Bekanntheitsgrad des Angebots sei vergleichsweise hoch, teilte das Bundesfamilienministerium heute zur Veröffentlichung erster Ergebnisse der in seinem Auftrag erfolgten Untersuchung mit.
Demnach suchen rund 60 Prozent betroffener Frauen im Internet nach Beratungsmöglichkeiten und stoßen dabei auf das Hilfetelefon. Die Kontaktaufnahme erfolge dann in neun von zehn Fällen auch tatsächlich telefonisch und nur in den verbleibenden Fällen über das Internet.
Den Ergebnissen zufolge beraten die Mitarbeiter des Hilfetelefons in 70 Prozent der Fälle direkt von Gewalt betroffene Frauen. Unterstützer (21 Prozent) und Fachkräfte (6 Prozent) machen dagegen einen geringeren Anteil aus.
Mit dem rund um die Uhr erreichbaren Angebot sei es gelungen, eine Leerstelle im bestehenden Hilfesystem zu schließen, hieß es. Seit März 2013 wurden mehr als 200.000 Menschen durch das Hilfetelefon beraten.
Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) sagte, das Hilfetelefon sei gerade auch in der Coronakrise unverzichtbar. Experten befürchten derzeit eine Zunahme von häuslicher Gewalt.
„Auch in Zeiten von Corona müssen Frauen, die von Gewalt betroffen sind, die Hilfe bekommen, die sie benötigen“, meinte Giffey. Man setze daher alles daran, Betrieb und Funktionsfähigkeit des Angebots aufrecht zu erhalten.
Mit den Bundesländern habe sie zudem verabredet, dass Hotels und leerstehende Ferienwohnungen unbürokratisch zur Unterbringung betroffener Frauen genutzt werden können, sollten Frauenhauskapazitäten erschöpft sein.
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