Ärzteschaft

HNO-Ärzte warnen vor fachüber­greifenden Bereit­schaftsdiensten

  • Freitag, 23. Juli 2021
/Dirk Rothe, stock.adobe.com
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Bonn – Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie (DGHNO-KHC) warnt davor, an Krankenhäusern aus Kostengründen und aus Personalmangel fachübergreifende Bereitschafts­dienste einzurichten.

„Auf den ersten Blick scheint das Konzept der fachübergreifenden Bereitschaft schlüssig“, hieß es aus der Fachgesellschaft. In Zeiten geringer Arbeitsbelastung – etwa nachts – decke der Bereitschaftsdienst einer Fachabteilung den Dienst einer ande­ren Abteilung mit ab und greife nur im Ausnahmefall auf deren Ruf­bereitschaft zurück. Damit könne eine spür­bare zeitliche Entlastung der Ärzte einhergehen und die Klinik spare Kosten.

Die Qualität der Patientenversorgung leide allerdings unter dieser Sparmaßnahme erheblich, warnt die DGHNO-KHC. Das gelte für den HNO-Bereich besonders, weil bei Eingriffen im Kopf-Hals-Bereich ein er­hebliches Risiko von Nachblutungen bestehe, die die Atemwege verlegten und somit lebensbedrohlich verlaufen könnten. „Solche kritischen Blutungen können auch nach scheinbar harmlosen Routine­opera­tionen wie einer Mandel- oder Polypenentfernung auftreten“, so die Fachgesellschaft.

Die DGHNO-KHC fordert daher, die Bereitschaftsdienste in den HNO-Kliniken stets mit fachkundigen Ärzten zu besetzen. Abhängig vom Komplikations- und Schwierigkeitsgrad der aktuellen Behandlungs­fälle sei auch der Einsatz erfahrener HNO-Assistenzärzte denkbar.

Dabei müsse die Klinik jedoch sicherstellen, dass ein langjährig tätiger HNO-Arzt in Rufbereitschaft zur Verfügung stehe und notfalls kurzfristig hinzugezogen werden könne, betont die Fachgesellschaft.

hil

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