Ärzteschaft

Bereitschaftsdienst­reform: Pilotprojekt in Rheinland-Pfalz erreicht Ziele

  • Mittwoch, 23. Dezember 2020
/picture alliance, Jörg Carstensen
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Mainz – Der Patientenservice 116117 wird rund ein Jahr nach dem Start von der Bevölkerung in Rhein­land-Pfalz gut angenommen. Das zeigen erste Auswertungen der Kassenärztlichen Vereinigung Rhein­land-Pfalz (KV RLP). Zudem hat die Analyse gezeigt: Auch der Aufsuchende Ärztliche Bereitschaftsdienst (AÄBD), der seit dem 1. Oktober im Einsatz ist, erreicht die gesetzten Ziele.

Über den neu geschaffenen AÄBD stehen Ärzte speziell für notwendige Hausbesuche bei nicht mobilen Patienten zur Verfügung. Die Steuerung erfolgt über den Patientenservice 116117. Damit können die ein­zelnen Ärztlichen Bereitschaftspraxen (ÄBP) entsprechend dem Bedarf besetzt werden.

Dadurch konnten in der analysierten Pilotregion Rheinhessen wöchentlich rund 120 Arztstunden einge­spart werden – das entspricht 15 Arbeitstagen zu je acht Stunden. „Diese ärztliche Arbeitszeit geht der Regelversorgung nicht mehr verloren“, sagte Nadja Moreno, Leiterin der Abteilung Sicherstellung der KV RLP.

Zudem könne der Anstieg der aktuell schon 260 nicht mehr besetzbaren Hausarztpraxen in Rheinland-Pfalz so verlangsamt werden. Insgesamt wurden laut Auswertung in der Pilotregion Rheinhessen im Untersuchungszeitraum 1.454 Anrufende erfolgreich zur telefonischen Beratung oder zur Untersuchung an eine ÄBP vermittelt. Zusätzlich wurden 706 Hausbesuche und Leichenschauen disponiert.

Darüber hinaus entsprach der Durchschnitt der durchgeführten Hausbesuche mit rund zehn Einsätzen pro Tag exakt dem Vorjahresniveau. „Wir können also festhalten, dass auch mit der von der KV RLP um­gesetzten Bereitschaftsdienstreform kein Patient unversorgt geblieben ist“, verwies Moreno.

Als sehr effizient erwies sich der KV RLP zufolge die Koordination der Einsätze des AÄBD. Da die Hausbe­suche über den Patientenservice 116117 gesteuert werden, können die Fahrzeiten besser aufeinander abgestimmt werden. Die 116117 kommuniziert per App mit dem Fahrdienst. Auf diese Weise werden diese optimal ausgelastet und es müssen künftig weniger Einsatzfahrzeuge vorgehalten werden.

Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase wird die Bereitschaftsdienstreform laut KV RLP 2021 sukzessive flächendeckend auf ganz Rheinland-Pfalz ausgeweitet. Hierzu laufen bereits erste Gespräche mit der Ärzteschaft in den betroffenen Regionen.

hil/sb

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