Vermischtes

Höhepunkt der Coronawelle überschritten

  • Freitag, 26. August 2022
/dpa, Jens Büttner
/dpa, Jens Büttner

Berlin – Das Abebben der Omikronwelle in diesem Sommer zeigt sich auch bei den schweren Coronaer­kran­kungen. „Übereinstimmend zeigen diese Daten, dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhe­punkt der aktuellen Welle überschritten ist“, heißt es im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu COVID-19.

Die Autoren beschreiben darin rückläufige Entwicklungen bei der Zahl der Patienten mit COVID-19 auf Inten­sivstationen und bei Coronadiagnosen. „Trotz insgesamt weiter rückläufiger Fallzahlen bleibt der Infektions­druck in der Allgemeinbevölkerung in allen Altersgruppen hoch“, warnt das RKI.

Es schätzt, dass vergangene Woche 300.000 bis 800.000 Menschen in Deutschland erkrankten, angenommen werden 190.000 Arztbesuche in dem Zusammenhang. Auch dies sei ein Rückgang verglichen mit der Woche zuvor, hieß es. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz, die auf der Zahl positiver PCR-Tests basiert, sank laut Bericht im Wochenvergleich um insgesamt zwölf Prozent.

Trotz verbesserter Betriebssituation in den vergangenen Wochen bleibe die Belastung des Gesundheits­sys­tems hoch, heißt es vom RKI. Für die kommenden Wochen sei weiterhin mit einer hohen Zahl von Kranken­hauseinweisungen, Coronaintensivpatienten und Todesfällen zu rechnen. Besonders gefährdet sind laut Bericht Menschen über 80.

Eine Stichprobe analysierter positiver Fälle zeigt, dass nach wie vor fast ausschließlich die Omikronsublinie BA.5 für Ansteckungen sorgt: Der Anteil beträgt in der dritten Woche in Folge rund 95 Prozent. Die übrigen Nachweise entfallen auf BA.2 und BA.4.

Die Sublinie BA.2.75, deren Ausbreitung in Indien und anderen Regionen weltweit beobachtet wird, ist dem Bericht zufolge bisher 17 Mal in Deutschland gefunden worden. „Ein Wachstumsvorteil von BA.2.75 in einem BA.4/BA.5-dominierten Geschehen, wie in Deutschland, ist aktuell unbekannt“, hält das RKI dazu fest.

Das RKI hat unterdessen heute die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 263,6 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 271,3 gelegen (Vorwoche: 312,5; Vormonat: 678,7).

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle In­fizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nach­meldungen oder Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 37 343 Coronaneuinfektionen (Vorwoche: 46 724) und 90 Todesfälle (Vorwoche: 169) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wo­chen­tag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.008.122 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tat­sächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

dpa

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