Ärzteschaft

Höhere Vergütungen für DMP-Diabetes Typ 2 in Berlin

  • Freitag, 7. Juli 2017

Berlin – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin hat bei den Verhandlungen mit den Krankenkassen für die Betreuung von Patienten im Rahmen des Disease-Manage­ment-Programms (DMP) Diabetes mellitus Typ 2 einen Teilerfolg erzielt. So wurde nach der jetzt bekannt gewordenen Einigung die sogenannte Prozessmanagementpauschale (PMP) um zehn Prozent angehoben. Die PMP erhält der koordinierende Arzt, wenn ein Patient durchgängig ein Jahr in das DMP eingeschrieben ist.

Für die Patienten stehen außerdem künftig sechs zusätzliche Schulungsprogramme zur Verfügung. Sie sollen das Selbstmanagement der Diabetespatienten stärken. Je nach Aufwand für die Ärzte erhöht sich die Vergütung pro Unterrichtseinheit um bis zu acht Euro.

„Mit diesen seit 1. Juli 2017 geltenden Vergütungserhöhungen werden insbeson­dere Qualitätsaspekte in der Chronikerbetreuung weiter gefördert, während bei der von der Ärzteschaft und der KV Berlin zusätzlich geforderten Anpassung der Vergütung für die Erst- und Folgedokumentation an den jährlichen Orientierungspunktwert kein Konsens mit den Krankenkassen erreicht  wurde“, heißt es in einer gemeinsamen Information von KV und Kassen. Die Vertragspartner sind daher übereingekommen, über diese und weitere Fragen im kommenden Jahr weiter zu verhandeln.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte Anfang 2016 das DMP Diabetes mellitus Typ 2 grundlegend aktualisiert. Die neuen Vereinbarungen der KV Berlin mit den Kassen gehen auf diese Aktualisierungen zurück. „Beispielsweise heben die neuen DMP-Anforderungen stärker als bisher hervor, dass für den Blutzucker Zielwerte fest­zulegen sind, die Alter, Begleiterkrankungen oder auch Symptomfreiheit des Patienten berücksichtigen“, erläuterte Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied des G-BA und Vorsitzende des Unterausschusses DMP, Anfang vergangenen Jahres.

Grundlegend überarbeitet wurden neben der Medikation auch die Vorgaben hinsichtlich des diabeti­schen Fußsyndroms. Hierbei haben präventive Maßnahmen einen höheren Stellenwert als zuvor. Auch ein jährlicher Arzneimittelcheck sowie die Berücksichtigung der psycho­sozialen Situation des Patienten wird zukünftig in die Behandlung stärker einbezogen.

Ende 2016 waren nach Angaben des Bundesversicherungsamtes 6,7 Millionen Versicherte in einem oder mehreren DMP eingeschrieben.

hil

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