Hofmeister ruft Gesundheitspolitik zur engeren Zusammenarbeit auf

Berlin – Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, fordert die Gesundheitspolitik auf, im kommenden Jahr enger mit der KBV und anderen Organisationen zusammenzuarbeiten.
Sein Wunsch für das neue Jahr sei, „dass tatsächlich auf die Praktiker gehört wird, dass wir mehr einbezogen werden – wir haben für viele der drängenden Themen gute und klare Lösungen“, sagte er in einem Interview mit KV-on.
Diese Lösungen sind laut Hofmeister mit dem vorhandenen Personal und den vorhandenen Finanzmitteln umsetzbar. „Wir haben für wirklich alle großen brennenden Themen klare Vorschläge gemacht und sind überzeugt, dass sie wirken und dass sie Bürgerinnen und Bürgern ein gutes Angebot machen“, betonte er.
Der stellvertretende KBV-Vorsitzende sieht im Gesundheitswesen durchaus Einsparpotenzial. Noch immer zahlen die gesetzlich versicherten Patienten mit ihren Beiträgen versicherungsfremde Leistungen, die völlig unumstritten und eineindeutig aus Steuergeldern bezahlt werden müssten, sagte er.
Dabei gehe es um Milliardenbeträge – „dies ist sicher ein erster großer Block, der Entlastung schaffen könnte“, so Hofmeister. Einsparmöglichkeiten sieht er zudem bei der Zahl der stationären Betten und Prozeduren sowie bei der Besteuerung von Arzneimitteln.
„Nicht zuletzt müssen Bürgerinnen und Bürger verstehen, dass das System nicht dazu da ist, alles jederzeit immer zu bekommen“, sagte er. Vielmehr müssten alle Dinge die gemacht werden, wirtschaftlich, angemessen, notwendig und zweckmäßig sein „und eben nicht mehr“, so der KBV-Vize.
Bei der Notfallreform gehe es darum, die demografische Entwicklung im Blick zu haben – also die Entwicklung zu älter werdenden starken Jahrgängen mit höherem Behandlungsbedarf und immer weniger nachrückenden jungen Fachkräften. „Hier ist dringend angesagt, stringente Steuerung vorzuhalten, den Bürgerinnen und Bürgern aufzuzeigen, welches der richtige Weg ist“, betonte Hofmeister.
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