Homosexualität ist keine Krankheit
Berlin – „Homosexualität ist keine Erkrankung und bedarf keiner Heilung!“ Das hat die Bundesärztekammer in einem Schreiben an die Redaktion der Sendung „Panorama – die Reporter“ betont. Die BÄK reagierte damit auf den Beitrag „Die Schwulenheiler“ vom 6. Mai 2014.
Direkte und indirekte Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung seien allerdings häufige Ursachen für psychische und physische Erkrankungen, fasste der BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery eine Stellungnahme der 64. Generalversammlung des Weltärztebundes vom Oktober 2013 zusammen.
Darin lehnen die Delegierten des Weltärztebundes sogenannte Reparations- beziehungsweise Konversionstherapien strikt ab. Diese seien nicht nur unwirksam, sie könnten sich sogar negativ auf die Gesundheit auswirken. „Diese Aussagen sind unmissverständlich. Ebenso unmissverständlich sind unsere an Sie versandten Stellungnahmen im Rahmen Ihrer Recherche. Umso mehr verwundert es, welches Bild Sie in der Dokumentation ‚Die Schwulenheiler‘ Ihren Zuschauern vermittelt haben“, kritisiert Montgomery die Redaktion in dem Schreiben.
Kritik an der Sendung übte auch der Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP) und verwies in diesem Zusammenhang auf eine bereits 2009 erschienene Stellungnahme: „Homosexualität ist keine Krankheit, sondern eine häufige Form menschlichen Zusammenlebens und bedarf keiner Therapie“, heißt es dort.
Litten homosexuell lebende Menschen unter psychischen Erkrankungen, so seien diese unabhängig von der Homosexualität zu diagnostizieren und zu behandeln. Der Homosexualität komme in diesem Fall die Bedeutung eines Kontextfaktors zu, so die BVDP-Stellungnahme.
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