Honorarstreit: Spitzengespräch in der nächsten Woche
Berlin – Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes hat am Mittwoch die Vertreter der Vertragsärzte und –psychotherapeuten aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und sich an die gesetzlich vorgegebenen Regeln zu halten. Die Kritik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) an den Krankenkassen und dem GKV-Spitzenverband wies der Verwaltungsrat „als inhaltlich unbegründet und im Ton unangemessen“ zurück: „Besonnenheit ist jetzt gefragt und nicht eine weitere Verschärfung durch die von einzelnen Ärztevertretern angedrohten Maßnahmen, die Kranke durch lange Wartezeiten oder durch Abweisung in Mitleidenschaft ziehen wollen.“
Der Verwaltungsrat weist darauf hin, dass neben Verhandlungen über den Orientierungswert weitere Honorarkomponenten auszuhandeln sind, darunter Anpassungen aufgrund der Alters- und Morbiditätsentwicklung. „Höhere Honorare für Ärzte müssen dabei mit einer nachweislich höheren Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten verknüpft sein“, heißt es in der Erklärung. Die derzeit stabile Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung dürfe nicht „zu ungerechtfertigten Honorarforderungen der Ärzte führen“.
Die KBV hatte in der vergangenen Woche die Honorarverhandlungen für das Jahr 2013 im Erweiterten Bewertungsausschuss verlassen. Weiterverhandlungen mit den Krankenkassen hatten die beiden KBV-Vorstände, Andreas Köhler und Regina Feldmann, von Gesprächen allein mit dem Vorstand des GKV-Spitzenverbands abhängig gemacht.
Sie sollen nun in der kommenden Woche stattfinden. Die nächste Sitzung des Erweiterten Bewertungsausschusses ist für den 15. September angesetzt. Das Gremium unter Leitung des Unparteiischen Vorsitzenden Jürgen Wasem kann allerdings auch entscheiden, wenn eine Partei nicht erscheint.
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