Honorarverhandlungen in Brandenburg gescheitert
Potsdam – Im Honorarstreit mit den brandenburgischen Krankenkassen hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Brandenburg das Landesschiedsamt angerufen. Zuvor hatten die Kassen die von der KV vorgeschlagene Honorarerhöhung abgelehnt.
„Wir haben im Bundesvergleich nachweislich wesentlich mehr ältere, chronisch kranke und multimorbide Patienten zu versorgen. Und trotzdem stellen die Kassen pro Versichertem in Brandenburg das notwendige Geld dafür nicht zur Verfügung“, kritisierte KV-Vizevorsitzender Peter Noack die Haltung der Kassen.
Diese führe dazu, dass beispielsweise knapp 20 Prozent aller fachärztlichen Tätigkeiten nicht vergütet werden. Zudem könnten dadurch dringende Strukturprobleme in der ambulanten Versorgung nicht gelöst und Innovationen in der ambulanten Medizin nicht umgesetzt werden.
„Wir haben in den beiden vergangenen Jahren lediglich die vom Gesetzgeber festgelegte Erhöhung der Gesamtvergütung von 1,25 Prozent pro Jahr erhalten. Damit ist noch nicht einmal die Inflationsrate kompensiert worden“, monierte Noack. Dass auf den Konten des Gesundheitsfonds und der Krankenkassen mittlerweile mehr als 30 Milliarden Euro Versichertengelder gebunkert und sogar Beitragsgelder an Versicherten rückerstattet würden, bezeichnete der KV-Chef angesichts der ungenügenden Ärztevergütung im Land als skandalös.
Er zeigte sich über die Position der Kassen enttäuscht und appellierte an sie, „sich endlich ohne Wenn und Aber ihrer Verantwortung zu stellen“.
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