Politik

HPV-Impfquote in Bayern bundesweit am niedrigsten

  • Montag, 15. Januar 2018
HPV-Impfung Spritze /Tobias Arhelger, stock.adobe.com
/Tobias Arhelger, stock.adobe.com

Berlin – 2015 waren deutschlandweit 31,3 Prozent der 15-jährigen Mädchen gegen eine Infektion mit agressiven Typen des humanen Papillomvirus (HPV) geimpft. Das geht aus einer Aufstellung des Robert-Koch-Institutes (RKI) hervor. 2011 hatte die Quote bundesweit noch bei 26,5 gelegen. Die Quote steigt laut RKI mit zunehmendem Alter: Unter den 17-Jährigen waren Ende 2015 44,6 Prozent vollständig geimpft.

Unterschiede gibt es nach Bundesländern. Demnach lagen die Impfquoten in den neuen Ländern in den vergangenen Jahren stets weit über den Werten der alten. 2015 betrug diese im Osten 46,2 Prozent gegenüber 29,1 Prozent im Westen. Die niedrigste Quote für eine vollständige Impfserie im Alter von 15 Jahren gab es mit 22,4 Prozent in Bayern, die höchste mit 56,7 Prozent in Sachsen-Anhalt. 

Huml mahnt zur Impfung

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) wirbt daher für die HPV-Impfung. „Die HPV-Impfung wird Mädchen im Alter von neun bis 14 Jahren empfohlen und ist gut verträglich. Derzeit stehen verschiedene Impfstoffe in Deutschland zur Verfügung, die vor einer Infektion mit den häufigsten krebserregenden HPV-Typen schützen“, sagte die Ministerin.

Seit dem Jahr 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) allen Mädchen die HPV-Impfung mit dem Ziel, die Krankheitslast durch Gebärmutterhalskrebs zu redu­zieren. Bis 2014 waren für die Immunisierung von Mädchen im Alter von zwölf bis 17 Jahren grundsätzlich drei Impfstoffdosen vorgesehen.

Im August 2014 senkte die Stiko das empfohlene Impfalter auf neun bis 14 Jahre und empfahl nur noch zwei anstatt drei Impfstoffdosen für eine vollständige Immu­nisierung. Für das Zwei-Dosen-Impfschema sind gegenwärtig ein Impfstoff für neun- bis 13-jährige Kinder und zwei Impfstoffe für neun- bis 14-jährige Mädchen zugelassen. 

Gebärmutterhalskrebs ist der dritthäufigste bösartige Genitaltumor bei Frauen. In Deutschland erkranken nach Schätzungen von Experten mehr als 4.000 Frauen pro Jahr an Gebärmutterhalskrebs – circa 1.500 sterben daran.

hil

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