Idealgewicht für Frauen nach den Wechseljahren
Bochum – Die „Global Longitudinal Study of Osteoporosis in Women“ (GLOW) hat Erkenntnisse für den Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Knochenbrüchen bei Frauen geliefert: „Je niedriger der Body-Mass-Index (BMI) war, desto häufiger traten Wirbelkörperbrüche, Schenkelhalsbrüche und Unterarmbrüche auf. „Untergewicht ist ein Risikofaktor für Osteoporose und begünstigt osteoporotische Brüche“, erläutert Johannes Pfeilschifter, Mituntersucher der GLOW-Studie und Mitglied im Beirat der Sektion Osteologie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie im Vorfeld des Welt-Osteoporosetages am 20. Oktober.
Bei den Frauen mit einem BMI größer als 30 waren osteoporotische Brüche in der GLOW-Studie zwar etwas seltener als bei den Frauen mit einem BMI zwischen 18,5 und 30. Die Zahl aller Knochenbrüche war in beiden BMI-Kategorien aber ähnlich hoch, da mit steigendem Körpergewicht Brüche anderer Knochen häufiger auftraten, vor allem Knöchelbrüche.
Bei den übergewichtigen Frauen war auch die durchschnittliche Dauer eines Krankenhausaufenthalts bei einem Bruch länger als bei den normalgewichtigen Frauen. Optimal zur Vermeidung von Knochenbrüchen scheine somit ein normaler BMI zwischen 18,5 und 25 Kilogramm/Quadratmeter zu sein, so Pfeilschifter.
Laut der Internationalen Osteoporose Stiftung (IOF) leiden weltweit rund 200 Millionen Frauen von einer Osteoporose. „Die Kombination aus einem aktiven Leben, einer kalziumreichen Ernährung und der Sicherstellung, nicht unter einem Vitamin D – Mangel zu leiden, eröffnet großartige Möglichkeiten, um die Gesundheit von Knochen und Muskeln zu verbessern und das Risiko für eine Osteoporose zu reduzieren“, empfiehlt Jutta Semler, Erste Vorsitzende des Kuratoriums Knochengesundheit.
Osteoporose betrifft aber nicht nur Frauen: Laut der Barmer-GEK sind 17 Prozent der Betroffenen in Deutschland Männer. In der zweiten Lebenshälfte erlitten auch Männer einen altersabhängigen Knochenverlust. Während die Knochensubstanz bei Frauen in der ersten Zeit der Wechseljahre etwa zwei Prozent jährlich abgebaut werde, betrage der Verlust bei Männern bis zu einem Prozent pro Jahr.
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